Heiß auf die Derbys
NÜRNBERG - Der Club-Neuzugang und Ex-Fürther Juri Judt lobt Trainer von Heesen und ist topfit. „Ich bin glücklich in Nürnberg."
Die Rückennummer hat er von Fürth über die Stadtgrenze hinweg an den Valznerweiher hinüber gerettet: Die 16! Aber das ist schon alles, was Juri Judt an positiven Erinnerungen für seinen alten Verein übrig hat. Ansonsten hält sich die Euphorie des 21-jährigen Mittelfeldspielers in Grenzen.
„Ich habe drei Kreuze gemacht, als das letzte halbe Jahr vorüber war“ , erinnert sich der vierfache U21-Nationalspieler nur ungern auf auf sein Bank-Dasein und auf seine Teilzeit-Einsätze. „Ich habe mich sehr darüber geärgert und die Sache vergessen“, ergänzte die in Kasachstan geborene „fleißige Arbeitsbiene“ (Club-Trainer Thomas von Heesen).
Lag die Bank-Versetzung daran, dass sich Judt in der Winterpause weigerte, bei Fürth zu verlängern? Auch das ist Fakt: Solange Judt Stammspieler war, waren Bruno Labbadia und Co auf der Erfolgs- und Überholspur, ohne Juri lief es nicht mehr so prickelnd. Kritk kam des öfterens von Labbadia, weil Judt zu wenig Offensiv-Qualitäten an den Tag legte.
Schnelle Entscheidung für den FCN
Das ist dem Mittelfeldspieler heute egal: „Ich bin glücklich in Nürnberg, es macht hier Spaß und ich spiele gerne Fußball.“ Ein Kompliment an Trainer von Heesen, eine Ohrfeige für den kurzfristig abtrünnigen Labbadia (zu Bayer Leverkusen), ein Gipfpfeil ins Benno Möhlmanns Trainer-Herz. Der Bruno-Nachfolger hätte gerne mit Judt weitergearbeitet. Juri: „Die Entscheidung pro Nürnberg hat nicht lange gedauert.“
Und die unfreiwillige Fürther Zwangspause kommt Judt jetzt beim Erzrivalen zugute. Während seinen Kollegen die Trainingseinheiten von Bad Wörishofen mehr oder weniger in den Knochen liegen, spult Judt das Pensum locker herunter. Der 21-jährige undseine plausible Antwort: „ Ich hatte ja das letzte halbe Jahr viel Zeit, für mich einiges zu machen, deshalb hat mir die Vorbereitung mit dem Club nicht so viel ausgemacht.“
Auf der Sechser-Position von Tomas Galasek kam Judt bis dato gut zurecht, langt auch mal im Zweikampf hin, wenn vonnöten, spielt gute Pässe. Juri: „Ich spiele das, was ich kann.“ Das ist nicht wenig, Beim Kampf um die Stammplätze hat Judt keine schlechten Papiere, er könnte einer der Überraschungen werden. Und er kann die Derbys gegen Fürth kaum erwarten. Judt ausgeschlafen: „Auf diese Spiele freue ich mich besonders.“ M. Hertlein
DAS IST JURI JUDT
Name: Juri Judt. Geboren: 24. Juli 1986 in Karaganda, Kasachstan. Größe: 1,75 Meter. Gewicht: 71 Kilogramm. Position: Mittelfeld. Rückennummer: 16. Vertrag bis: 2010. Bisherige Vereine: FC Bayern Kickers Nürnberg, SpVgg Greuther Fürth. Berater: Fritz Popp. Familienstand: ledig, Freundin Anna. Wo und wie haben Sie Ihre Freundin kennengelernt? Durch einen Freund. Schulabschluss/Ausbildung: Fachabitur, Wirtschaft. Hobby: Computer. Welche Internetseiten verfolgen Sie? Alle Sportseiten, vor allem aber www.kicker.de. Was halten Sie vom Frauenfußball? Das schaue ich nicht so gerne an. Was war Ihr erstes Auto, und welches fahren Sie momentan? Zuerst einen Mazda, jetzt einen Audi A 3. Wie hoch war Ihr teuerster Strafzettel und für welches Vergehen? 75 Euro für zu schnelles Fahren. Als kleiner Junge wollte ich: Fußballprofi werden. Ihr Lieblingsfach in der Schule? Sport. Meine Lieblingsmusik? Alles was so im Radio zu hören ist. Mein letztes Buch: „Beutezeit“ von Jack Ketchum, ein Thriller.