Heckings Bekenntnis

NÜRNBERG Für Club-Trainer Dieter Hecking wäre es eigentlich kaum der Rede wert: sein Verbleib beim Club! Angesichts des aktuellen Trainer-Theaters in der Bundesliga sah sich der 46-Jährige gestern aber nun doch gezwungen, eindeutig Stellung zu beziehen: „Meine Vertragssituation ist doch klar“, hob Hecking noch einmal den Passus in seinem Kontrakt hervor, der ihm bei Klassenverbleib mindestens ein weiteres Jahr in Nürnberg garantiert. Und betonte zusätzlich: „Da ich davon ausgehe, dass wir rein rechnerisch nicht mehr absteigen können, Freude ich mich auf die neue Saison – beim 1. FC Nürnberg!"
"Es ist ein Risiko, mit zwei angeschlagenen Spielern in ein Spiel zu gehen"
Allen Spekulationen, der Erfolgs-Coach des FCN könnte womöglich dem Lockruf eines der aktuell auf Trainersuche befindlichen Groß-Klubs wie dem HSV oder dem VfL Wolfsburg erliegen, erteilte Hecking damit eine Absage. Was bedeutet: Ab sofort können sich er und seine Mannschaft weiter auf die wichtigen Dinge konzentrieren – einen Sieg am Samstag (15.30 Uhr im easyCredit-Stadion) gegen Werder Bremen zum Beispiel.
Zumal den Club-Trainer aktuell eh ganz andere Sorgen plagen. Im schlimmsten Fall müsste er bei der Hausaufgabe gegen die kriselnde Truppe von Thomas Schaaf im Mittelfeld auf zwei Stammkräfte verzichten. Jens Hegeler laboriert seit dem 2:1 in Wolfsburg an einer Wadenverhärtung. Mehmet Ekici hat die Grippe erwischt (AZ berichtete). Beide konnten in den letzten zwei Tagen nicht mit der Mannschaft trainieren. Ihr Einsatz am Samstag ist laut Hecking fraglich: „Natürlich ist es ein Risiko, mit zwei angeschlagenen Spielern in ein Spiel zu gehen. Ich muss mir Gedanken machen, ob ich dieses Risiko eingehe.“
"Die Mannschaft soll sich von der Euphorie tragen lassen"
Besonders gegen eine „individuell gut besetzte“ Mannschaft wie Werder, die „nun die Kurve bekommen hat“, wie Hecking aus seinen Spielbeobachtungen zu wissen glaubt. Das wäre dann aber auch höchste Zeit. Denn aktuell Platz zwölf bei nur einem Punkt Vorsprung auf Relegationsrang 16 ist für einen Verein, der in den letzten Jahren über ein Dauer-Abonnement für die Champions League verfügte, eine Katastrophe.
„Bremen wirkt jetzt deutlich stabiler“, findet Hecking und sieht deshalb seine Elf und die Gäste „auf Augenhöhe“. Weshalb es seiner Meinung nach am Samstag nicht zuletzt auf die Fans ankommen wird. Gegen Bremen ist das Stadion ausverkauft. Ein klarer Vorteil für den Club: „Die Mannschaft soll sich von der Euphorie tragen lassen, denn sie weiß, dass sie dann Berge versetzen kann.“ Drei Punkte würden eigentlich reichen.