Hecking: Volldampf voraus!

Club-Trainer fordert „deutliche Steigerung“ in der Offensive – dann ist „Quantensprung“ drin
NÜRNBERG So entspannte Tage wie jetzt während der Länderspielpause hat man beim Club lange nicht mehr verbracht. Das FCN-Lazarett ist verwaist, die Mannschaft liegt mit neun Punkten voll im Soll – und sehr zur Freude der Fans steht der „Ruhmreiche“ mit Platz elf sogar besser da als der Erzrivale aus München. Die Bayern sind aufgrund ihres harmlosen Sturms (Liga-Schlusslicht mit fünf Toren) für den Club im Moment aber kein Maßstab mehr. Zumindest wenn es nach FCN-Trainer Dieter Hecking geht. „Ich habe gesagt, dass unsere Situation kein Ruhekissen ist. Defensiv stehen wir ja gut, aber nach vorne erwarte ich jetzt eine deutliche Steigerung.“
"Wir haben letzte Woche bewusst den Dampf rausgenommen"
Die Möglichkeiten sind laut Hecking durchaus vorhanden, wie das „super herausgespielte“ 1:0 von Mike Frantz gegen Schalke (2:1) beweist. Was aber noch fehlt, sind die Automatismen. Ein Problem, dem sich weniger mit taktischen Maßnahmen oder verschärften Training beikommen lässt. Denn laut Hecking spielt sich Fußball nun mal zu einem großen Prozentsatz im Kopf ab. Während der knapp 14-tägigen Pause war bislang auch eher mentale Entspannung bei seinen Profis angesagt. „Wir haben letzte Woche bewusst ein wenig den Dampf rausgenommen. Denn die Belastungen, gerade was den Kopf angeht, waren zuletzt doch sehr hoch“, so Hecking.
"Das wäre für uns ein Quantensprung"
Bis zum Spiel auf St. Pauli am Samstag (15.30 Uhr) erwartet der 46-Jährige logischerweise noch keinen runderneuerten Offensivgeist bei seiner Mannschaft „im Umbruch“. Mittelfristig aber durchaus: „Es muss einfach das Zutrauen in die eigene Leistungsfähigkeit größer werden“, fordert Hecking mehr Selbstbewusstsein von seinen Kickern. „Da sehe ich das größte Steigerungspotenzial.“ Vor allem bei der jungen FCN-Garde mit Mehmet Ekici, Ilkay Gündogan (siehe oben) oder Julian Schieber. Hecking: „Wir haben viele junge Spieler, die noch zu oft zu schnell und zu hektisch agieren. Wenn sie das abstellen, wäre das für unser Spiel ein echter Quantensprung.“ Krischan Kaufmann
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