Hecking: Jetzt hat er die Qual der Wahl

Der Club-Trainer hat ein Luxusproblem bei den Innenverteidigern: Kapitän Wolfs Sperre ist abgelaufen, Wollscheid gut drauf und Nilsson fit. „Nur zwei können spielen”
Krischan Kaufmann |
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Dominic Maroh (im Duell mit Leverkusens Arturo Vidal) muss als überqualifizierter Notnagel in Stuttgart wohl draußen bleiben.
Wolfgang Zink Dominic Maroh (im Duell mit Leverkusens Arturo Vidal) muss als überqualifizierter Notnagel in Stuttgart wohl draußen bleiben.

NÜRNBERG Normalerweise ist die Rechnung im Fußball recht einfach: Wer mehr richtig als falsch macht, hat gute Chancen, sich dauerhaft in seiner Mannschaft durchzusetzen. Nur bei Dominic Maroh will diese Gleichung irgendwie nicht so recht aufgehen. Zumindest nicht beim Club.


Beim famosen 1:0-Heimsieg über Bayer Leverkusen am Samstag hatte der 23-Jährige mal wieder als Ersatz für den gelbgesperrten Kapitän Andy Wolf überzeugt und sich dabei selbst von einem fast heulenden Stefan Kießling nicht aus der Ruhe bringen lassen. Maroh hatte nämlich den Nationalstürmer mit seiner „giftigen, aber nicht unfairen” Abwehrarbeit über 90 Minuten derart abgemeldet, dass dieser sich nur noch mit wehleidigem Gejammere zu helfen wusste. „Er hat die ganze Zeit zu mir gesagt: ,Du weißt doch, was da passieren kann!’”, schmunzelt Maroh fast ein bisschen über die Gnadengesuche des ehemaligen Club-Stürmers.

"Kann auf dem Niveau Bundesliga mithalten"

Aber eben nur fast. Denn Maroh ist ebenso bewusst: Trotz seines nahezu fehlerlosen Auftritts droht ihm bereits beim Samstag-Spiel in Stuttgart (15.30 Uhr), wenn Wolf seine Sperre verbüßt hat, wieder die Rückkehr ins zweite Glied. „Solche Spiele wie gegen Leverkusen sind trotzdem für mich wichtig, weil sie mir zeigen, dass ich auf dem Niveau Bundesliga mithalten kann. Und als Abwehrspieler zu Null zu spielen, ist auch eine Belohnung für mich”, gibt sich Maroh diplomatisch. An seinem Grundproblem, dem fehlenden Stammplatz, ändert das aber nichts.
Marohs Dilemma ist gleichzeitig Dieter Heckings Luxusproblem. Für die zwei zu vergebenden Plätze in der Innenverteidigung hat der Club-Trainer mit Maroh, Abwehrchef Per Nilsson und Senkrechtstarter Philipp Wollscheid drei nahezu qualitativ gleichwertige Innenverteidiger – und mit Wolf den Kapitän. Für den Coach die Qual der Wahl!

"Im Fußball kann es ziemlich schnell gehen"

Und in dieser Konstellation, besonders aber seitdem Wollscheid mit seinen starken Auftritten an ihm vorbeigezogen ist, bleibt Maroh nur die Rolle des überqualifizierten Notnagels. Wenig befriedigend für den Decker, der bei einigen Bundesliga-Vereinen einen Stammplatz sicher hätte.
Der Karlsruher SC hatte schon angefragt. Auch Hoffenheim hatte sich ernsthaft für den gebürtigen Nürtinger interessiert. Damals kam ein vorzeitiger Wechsel für Maroh (Vertrag bis 2012) nicht in Frage. Heute bewertet er die Situation augenscheinlich anders. Er sagt: „Ich kann im Moment dem Trainer nur immer wieder zeigen, dass ich da bin. Im Fußball kann es aber auch ziemlich schnell gehen.” Maroh wird seinen Verbleib beim Club deshalb vermutlich auch davon abhängig machen, ob Konkurrent und Kumpel Wolf seinen im Sommer auslaufenden Vertrag verlängert.


Hecking indes würde Maroh am liebsten behalten: „Dominic hat mich voll bestätigt. Und ich bin froh, dass ich auf Ausfälle so verlässlich reagieren kann”, schätzt der Coach das defensive Überangebot. Allerdings sagt er mit Blick auf die Startelf für Stuttgart auch: „Es ist klar, dass immer nur zwei Innenverteidiger spielen können.” Und zu denen wird Maroh am Samstag wohl nicht gehören.

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