Hecking fordert mehr Mut vor Familien-Duell beim HSV

Club-Coach vermisst noch das Vertrauen in die eigenen Stärken. Sein Sohn Aaron drückt Hamburg die Daumen
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Brüllt er am Samstag aus Ärger oder vor Freude? Die Schützlinge von Dieter Hecking kämpfen in Hamburg auch gegen den familien-internen HSV-Fluch des Club-Trainers.
Wolfgang Zink Brüllt er am Samstag aus Ärger oder vor Freude? Die Schützlinge von Dieter Hecking kämpfen in Hamburg auch gegen den familien-internen HSV-Fluch des Club-Trainers.

Club-Coach vermisst noch das Vertrauen in die eigenen Stärken. Sein Sohn Aaron drückt Hamburg die Daumen

NÜRNBERG Kaiserslautern (gegen die Bayern), Mainz (gegen Stuttgart) und Hannover (auf Schalke) haben es vorgemacht. Die vermeintlichen Underdogs haben ihren Drei-Punkte-Coup gegen die Schwergewichte der Liga bereist gelandet. Aus FCN-Sicht wäre ein Sieg beim Hamburger SV am Samstag (15.30 Uhr) auch unter der Rubrik „faustdicke Überraschung“ zu führen. Das weiß auch Club-Trainer Dieter Hecking.

"Die Mannschaft muss an sich glauben"

„Zwei Spiele, sechs Punkte, besser geht’s nicht“, lautet denn auch seine nüchterne Analyse der HSV-Bilanz vor dem Auftritt seiner Fehlstarter an der Elbe. „Aber warum sollte es uns nicht gelingen, etwas mitzubringen?“

Am Frust nach der unnötigen 1:2-Heimpleite gegen Freiburg soll die Herkules-Aufgabe jedenfalls nicht scheitern. Der wurde in der zweiwöchigen Länderspielpause gründlich aus den Köpfen heraustrainiert, versichert Hecking: „Wir haben sehr intensiv gearbeitet. Besonders in den Bereichen Schnelligkeit, Ausdauer und Kraft viele Einheiten gemacht.“ Nur mental sieht er seine Kicker noch nicht dort, wo er sie haben will: selbstbewusst, mit Vertrauen in die eigene Stärke.

Klar, der HSV ist Favorit und besitzt mit einem Weltklasse-Stürmer wie Ruud van Nistelrooy „für die Bundesliga herausragende Spieler“, wie Hecking findet und fordert: „Die Mannschaft muss an sich glauben, dass sie die Mittel hat, ein Spiel nach einem Rückstand drehen zu können.“

"Aaron zu bekehren ist nicht mehr möglich"

Allerdings sind gerade diese Mittel im Moment ein wenig eingeschränkt. Denn noch immer ist nicht klar, ob „Wunderwaffe“ Mehmet Ekici seine Muskelverhärtung, die er sich beim 3:0 der deutschen U21 gegen Nordirland zugezogen hatte, in den Griff bekommt. „Memo hat noch Schmerzen“, erklärt Hecking. Was auch auf „Wundertüte“ Per Nilsson (Rücken) zutrifft. Für die Patienten gilt: „Wenn sich beide das nicht hundertprozentig zutrauen, spielen sie nicht.“

Vollkommen zweitrangig dürfte für Hecking sein, dass er mit einem Punkt oder gar einem Sieg den Familienfrieden aufs Spiel setzen würde. Während er seine Mannschaft vor dem totalen Absturz in den Tabellenkeller bewahren muss, drückt sein Sohn Aaron am Samstag ausgerechnet dem HSV die Daumen. „Er hat schon Karten geordert. Das macht er dann doch noch über mich“, grinst Hecking mit einer Prise Galgenhumor. Denn: „Aaron ist jetzt 16 Jahre alt. Ihn zu bekehren ist nicht mehr möglich“, macht sich Hecking wenig Hoffnung, den Sohnemann noch umzupolen. Egal, wo Papa gerade arbeitet.

"Diese Statistik muss ich jetzt eben brechen"

Dazu kommt, dass beim Familien-Duell bislang stets sein Junior die Nase vorn hatte. Auch zuletzt, als der Club in der vergangenen Rückrunde mit 0:4 an der Waterkant unterging, konnte nur ein Hecking jubeln. Ein Grund mehr für den Senior nun wild entschlossen anzukündigen: „Diese Statistik muss ich jetzt eben brechen.“ Aus doppeltem Interesse. Denn am Sonntag feiert der FCN-Coach seinen 46. Geburtstag. Drei Punkte wären mit Sicherheit das schönste Geschenk. Krischan Kaufmann

Mehr über den Club und das HSV-Lazaret lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Freitag, 10. September.

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