Hecht beißt Mädchen: Das „Monster“ von Dießfurt
Pünktlich zum Sommerloch ist sie wieder da: Die Attacke eine Tieres an einem bayerischen Badesee. Diesmal ist der Angreifer aber weder eine Schnappschildkröte noch eine Echse. An einem See im oberpfälzischen Pressath (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) hat ein Hecht einem achtjährigen Mädchen in den Arm gebissen.
Pressath - Mysteriöse Attacke in Pressath“, „Ein Reptil treibt sein Unwesen in der Seenlandschaft“, Mädchen von unbekanntem Tier gebissen“ – bis Mitte August haben wir diesmal auf solche Schlagzeilen warten müssen. Endlich gibt es sie. Sie kommen heuer aus dem Oberpfälzischen Dießfurt, besser gesagt vom dortigen Freizeitsee.
An heißen Tagen ist der Dießfurter Freizeitsee nahe der Stadt Pressath ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Er besteht aus zwei zum Baden freigegebenen ehemaligen Kiesweihern und eignet sich wegen seines flach abfallenden Ufers vor allem für Kinder gut zum Spielen und Baden.
Und genau an so einem flachen Stück ist es passiert: Ein achtjähriges Mädel steht beim Spielen im hüfthohen Wasser, als sie plötzlich von der Seite von einem Tier angegriffen und in den Arm gebissen wird. Die Bisswunde blutet. Das Kind berichtet wenig später, dass es im Wasser kurz vor der Beißattacke einen Schlag getan hat. Die Kleine wird noch vor Ort versorgt. Nach kurzer Zeit ha sie den Schock überwunden und ist wieder guter Dinge.
Doch was hat die Achtjährige im Wasser angegriffen? Das Mädel behauptet, dass es kein Fisch gewesen ist. Auch Mediziner und Fischer gehen anfangs davon aus, dass es sich bei dem Angreifer um keinen Fisch gehandelt hat. Schnell ist vom „Monster“ vom Freizeitsee die Rede und von einem Reptil, das im Badeweiher sein Unwesen treibt. Seit gestern stellt sich das Ganze allerdings ein wenig anders dar. Mittlerweile hat ein Fischereifachmann die Bisswunde begutachtet. Sein Urteil: Bei dem „Monster“ hat es sich aller Wahrscheinlichkeit nach lediglich um einen bissigen Hecht gehandelt hat, der den Arm des Mädchens mit einer Beute verwechselt hat.
Am Freizeitsee herrscht derzeit Hochbetrieb. Zwischen 800 und 1000 Besucher kommen täglich dorthin, um sich abzukühlen. Das soll auch weiterhin möglich sein, verspricht der Pressather Bürgermeister, Werner Walberer (SPD). Er möchte den Vorfall nicht zu hoch hängen und vor allem keine Hysterie auslösen. Er sieht derzeit keine Veranlassung, den See zu sperren oder ein Badeverbot zu verhängen. Dennoch steht auf der Homepage der Stadt Pressath, dass „die Wasserwacht die Lage an dem beliebten Freizeitsee im Landkreis Neustadt/Waldnaab verstärkt beobachten werde.“
Der Raum Pressath ist übrigens nicht zum ersten Mal mit einem Sommerlochtier ein den Schlagzeilen. Im August 2001 sorgte dort die Meldung für Aufregung, dass dort in der Gegend ein Panther durch die Wälder streife.
In einer der ersten Pressemitteilungen der Polizei hieß es damals: „Mit Sicherheit gibt es dort ein Tier, das in unseren Breiten normal nicht beheimatet ist.“ Am Ende entpuppte sich die exotische Erscheinung als übergroße, verwilderte Katze. Sie wurde von Polizisten erlegt. Doch Zweifel blieben, ob es sich um das gesuchte Tier gehandelt hat. Bis Mitte September meldeten sich bei der Polizei immer wieder Menschen, die einen schwarzen Panther gesehen haben wollten. Erst mit Herbstbeginn legte sich die Aufregung.
Grüße aus Sommerloch:
Unter diesem Motto veröffentlichen wir dieses Jahr jeden Tag eine verrückte Meldung, die es zu einer anderen Jahreszeit wohl nicht in die Schlagzeilen geschafft hätte.
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