Haut-Krebs: Im Oberland steigt das Risiko!

„Zahlen wie sonst nur in Australien“: Besonders gefährdet sind die Menschen im Landkreis Miesbach, am sogenannten malignen Melanom zu erkranken – die Ärzte schlagen Alarm
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„Zahlen wie sonst nur in Australien“: Besonders gefährdet sind die Menschen im Landkreis Miesbach, am sogenannten malignen Melanom zu erkranken – die Ärzte schlagen Alarm

MIESBACH Ärzte im Oberland schlagen Alarm. Der gefährliche schwarze Hautkrebs kommt südlich von München offenbar deutlich öfter vor als in anderen Gegenden Bayerns. Offenbar besonders hoch ist das Risiko im Landkreis Miesbach.

Hautärzte zwischen Tegernsee und Schliersee haben die Zahlen der Neuerkrankungen in ihren Praxen verglichen und dabei einen erschreckenden Trend festgestellt: Im Landkreis Miesbach erkranken überdurchschnittlich viele Menschen am so genannten malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs. Hochgerechnet auf 100000 Einwohner kommen die Mediziner auf 35 bis 40 Neuerkrankungen pro Jahr. „Solche Zahlen kommen sonst nur in Australien vor“, sagt der Tegernseer Hautarzt Hans Wilhelm Kaiser in einem Interview des Bayerischen Rundfunks. Birgit Seifert, Hautärztin aus Hausham, bestätigt die Beobachtungen: „Alle Kollegen registrieren seit Jahren ähnlich hohe Zahlen.“

Im bundesweiten Durchschnitt erkranken lediglich 15 Menschen pro 100000 Einwohner im Jahr an Hautkrebs. In Bayern waren es laut Statistik im Jahr 2006 durchschnittlich 17,5 Männer und Frauen, die am so genannten Melanom C43 neu erkrankten.

Betroffen sind alle Typen, egal ob dunkel- oder hellhäutig, egal ob jung oder alt. Auffallend viele Patienten um die 35 Jahre sind es in der Praxis von Hans Wilhelm Kaiser. Er und seine Kollegen vermuten, dass nicht nur das Oberland eine erhöhte Hautkrebs-Rate hat, sondern der gesamte Alpenraum. Wissenschaftliche Studie, die das untermauern, gibt es allerdings noch nicht.

Für die erhöhte Hautkrebsrate dürften mehrere Faktoren verantwortlich sein: die schöne Landschaft und der hohe Freizeitwert, weshalb sich die Menschen öfter und länger im Freien aufhalten. Außerdem ist im Gebirge naturgemäß die Belastung mit UV-Strahlen höher, sagen Experten. Schützen kann man sich, so der Rat der Ärzte, in dem man Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor verwendet, sich mittags nach Möglichkeit nicht zu lange der prallen Sonne aussetzt und außerdem regelmäßig einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung geht. Ralph Hub

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