Haus in Landshut zu schrill? Gericht muss entscheiden
Der schrille Anstrich in Landshut wird sogar ein Fall fürs Gericht. Die Stadt will, dass die Farbe beseitigt wird. Experten nennen das Haus einen "Grenzfall".
Erfrischend anders oder einfach nur greislig grün? Eine Geschmacksfrage, die Landshut entzweit. Schon länger wird dort über das knallgrüne Haus an der Ecke Schwimmschul-/Luitpoldstraße gestritten. Jetzt kommt der Fall sogar vor Gericht.
Die Stadt klagt gegen den Anstrich, am 30. Mai muss das Regensburger Verwaltungsgericht entscheiden, ob die Farbe weg muss und die Fassade dezenter gestrichen wird.
Für die Mehrheit des Landshuter Stadtrates ist der Fall klar: Das Ortsbild wird dadurch gestört. Auch das Landesamt für Denkmalschutz hat sich in einer Stellungnahme dagegen ausgesprochen. Die Klage der Stadt stützt sich auf Verunstaltung und die Berücksichtigung des Denkmalschutzes.
Malermeister Franz Rebl malt auch in München Häuser bunt an
Gestaltet hat die Fassade Malermeister Franz Rebl mit Firmensitz in Landau und Niederlassungen in München und Regensburg. Insgesamt hat er nach eigenen Angaben schon 15 solcher farbenfroher Projekte geschaffen. Warum? "Weil ich ein Faible dafür habe", sagt er im Gespräch mit der AZ, "und weil ich den Leuten damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern will". Denn er bekomme sehr wohl großen Zuspruch. In Landshut hat das mit dem Lächeln-ins-Gesicht-Zaubern allerdings nicht so ganz geklappt, einige schauen eher finster drein, wenn es um das grüne Haus geht. Rebl aber findet: "Landshut ist doch eh noch gut weggekommen."
Das Haus in München am Oertelplatz etwa sei viel bunter. Der nächste solche Anstrich sei im Übrigen bald in der Wasserburger Landstraße in München geplant, verrät Rebl.
Auch dieses Haus am Oertelpatz 3 in München hat der Landauer Malermeister Franz Rebl gestaltet. Foto: Rebl
Aber zurück nach Landshut. "Es ist ein Grenzfall", sagt Rechtsdirektor der Stadt Landshut, Harald Hohn. Vor dem Verwaltungsgericht gehe es darum, ob die Fassade so bleiben kann oder geändert werden muss. Ein Richter des Verwaltungsgerichts habe sich kürzlich bei einem informellen Ortstermin bereits sein eigenes Bild davon gemacht.
Und was macht Maler Rebl, wenn sein grünes Werk tatsächlich weg muss? "Dann streiche ich es eben greislig einfarbig grau", sagt er spitzbübisch.
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