Hauptaufgabe des Dirigenten: cool bleiben

Uraufführung: „Das Babylonexperiment“ feiert auf dem Klarissenplatz Premiere
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Alles im Rahmen der Kunst: Kinderchor bei den Proben zu "Das Babylonexperiment".
Berny Meyer Alles im Rahmen der Kunst: Kinderchor bei den Proben zu "Das Babylonexperiment".

NÜRNBERG - Uraufführung: „Das Babylonexperiment“ feiert auf dem Klarissenplatz Premiere

Für den Höhe- und Schlusspunkt des Internationalen Kammermusikfestivals sollte man sich warm anziehen: Die Uraufführung der Oper „Das Babylonexperiment“ von Matthew King und Librettist Michael Kerstan findet zwar überdacht, aber dennoch draußen auf dem Klarissenplatz statt. In der Inszenierung von Nina Kühner wirken neben sechs Solisten und einem 14-köpfigen Orchester ein Kinderchor mit Schülern aus Nürnberg, Fürth und Roth mit. Peter Selwyn, einer der künstlerischen Leiter des Kammermusikfestivals, wird die Uraufführung dirigieren.

AZ: Herr Selwyn, die Geschicht „Das Babylonexperiment“ erzählt vom Scheitern des menschlichen Strebens: Zwei Intriganten stürzen den König und provozieren eine Katastrophe. Nebenbei entstehen die Sprachen. Zum Festival-Schwerpunkt Frankreich passt das nicht gerade.

PETER SELWYN: Unser Programm ist nicht dogmatisch; wir versuchen immer, eine interessante Mischung hinzubekommen. Aber es gibt schon eine Verbindung. Ravel führt mit seiner „Shéhérazade“ in den Orient, und dort spielt auch die Oper.

Matthew Kings Komposition ist, obwohl sie Vorschläge der Kinder integrierte, sehr komplex und eine Herausforderung für alle Beteiligten. Was schätzen Sie daran?

Es ist toll, wie King die Charaktere dargestellt hat. Jeder bekommt eine eigene Musik. König Marduk klingt stark und machtvoll, die Liebenden Nadinu und Sara lyrisch. Sehr vielfältig komponiert ist der Chor, und auch im Orchester lassen sich ungewohnte Klangfarben entdecken.

War es schwer, Schülern, die teilweise keine Noten lesen konnten, Kings Musik nahezubringen?

Man muss die Schwierigkeit der Partitur gar nicht so betonen, dann nehmen die Kinder die Atonalität nicht als Problem wahr.

Stellt die Partitur eine besondere Herausforderung an Sie als Dirigenten?

Die größte Herausforderung ist, Solisten, Chor und Orchester zusammenzuhalten. Man muss auch wissen, wann man sich zurückhalten sollte. Das ist die Hauptaufgabe eines Dirigenten: cool bleiben.

Interview: Georg Kasch

Die Premiere ist ausverkauft. Für die Vorstellungen am 19. September (15 und 20 Uhr, Klarissenplatz) gibt es noch Karten an der Abendkasse.

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