Hartes Arbeitsjahr bringt Bayerns Winzern gute Weine
Würzburg - Es war ein rasanter Kraftakt: Wegen des nassen Wetters kurz vor der Lese mussten die fränkischen Winzer in diesem Jahr in Windeseile ihre Trauben ernten. Zudem war viel Handarbeit nötig, um die faulen Beeren auszusortieren. In nur zwei Wochen haben die Weinbauern rund 90 Prozent der Ernte eingefahren. "Das war eine der anstrengendsten Ernten, die ich miterlebt habe", sagte der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann, am Dienstag in Würzburg. Normalerweise dauert eine Lese sechs Wochen.
Im Glas könnten die Kunden heuer "Rock'n'Roll" erwarten, sagte Weinfachberater Hermann Mengler vom Bezirk Unterfranken. Der Wein 2014 werde "lupenrein und lebendig" sein. "Von Langweiligkeit keine Spur", so der Weinexperte. Gleichzeitig schränkte er aber auch ein: Nur aus den besten Trauben sei der gute Wein mit Profil auch möglich. Das Jahr habe sehr viel Arbeit erfordert. Heißer Frühling, leichter Frost im Mai, nasser September, Altweibersommer - "es war ein ungeheures Fingerspitzengefühl nötig und das Jahr war gut für die Winzer, die das Schachspiel mit der Natur beherrschen."
Klar sei auch, dass sich die Winzer auf die Wetterveränderungen einstellen müssten. "Es verstetigt sich der Trend, dass es zur Lese nass sein wird", sagte der Präsident der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Hermann Kolesch. Das bedeute deutlich mehr Arbeits- und Personalaufwand. "Man muss die Schlagkraft erhöhen. Und vielleicht wird sogar die eine oder andere Rebsorte verschwinden."
Von der gelesenen Menge her sind die Winzer zufrieden. Mit 81 Hektolitern Most pro Hektar liege die Erntemenge über dem Durchschnitt von rund 71 Hektolitern in den vergangenen vier Jahren. Und dank des höheren Ertrages blieben auch die Preise für Frankenwein stabil.
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