"Harry" und Pinola machen den Club froh

Gegen Duisburg setzte sich der Club klar durch. „Nürnberg spielt hervorragend“, adelte sogar Premiere- Experte, Kaiser Franz Beckenbauer den Club. Torschütze Pinola: „Wenn wir so auftreten wie heute, werden wir auch weiter gewinnen.“
von  Abendzeitung
Harry mir Macht: Angelos Charisteas trifft zum 1:0 für den Club.
Harry mir Macht: Angelos Charisteas trifft zum 1:0 für den Club. © Bayernpress

Gegen Duisburg setzte sich der Club klar durch. „Nürnberg spielt hervorragend“, adelte sogar Premiere- Experte, Kaiser Franz Beckenbauer den Club. Torschütze Pinola: „Wenn wir so auftreten wie heute, werden wir auch weiter gewinnen.“

NÜRNBERG Geschafft! Der Club gewann das Abstiegsfinale gegen Duisburg völlig verdient mit 2:0. Angelos Charisteas und Javier Pinola brachten mit ihren Treffern die 44 300 Zuschauer zum Jubeln. Noch ist nichts sicher, aber der Club hat sich die Hoffnung bewahrt, doch noch den Klassenverbleib zu schaffen.

Club-Trainer Tommy von Heesen hatte reagiert, den zuletzt schwachen Ivan Saenko und Robert Vittek eine Pause verordnet und dafür Zvjezdan Misimovic und Angelos Charisteas das Vertrauen geschenkt. „Harry“ Charisteas brauchte genau neun Minuten, um das Vertrauen zu rechtfertigen. Nach Vorarbeit von Marek Mintal tankte sich Harry durch drei Duisburger und vollendete ins lange Eck. 1:0, Nervennahrung für Clubspieler und Fans. Letztere hatten „erspart uns Fürth“ plakatiert und mit Björn Schlicke legte ausgerechnet ein Ex-Fürther Jan Koller perfekt zum 2:0 auf, aber Duisburgs Keeper Tom Starke reagierte ganz stark (17.). Auch an diesem Chaos vor dem MSV-Kastenwar Charisteas wieder maßgeblich als Mit-Wurstler beteiligt. Überhaupt Charisteas. Der Grieche kämpfte und grätschte wie sonst nur Abardonado, war ein vorbildlich Anti-Abstiegs- Fighter.

Dann traf einer, der schon fast vergessen hat, wie das geht. Koller legte auf und Javier Pinola fackelte aus 22 Metern ein Pfund ab, dass seinesgleichen sucht. Starke machtlos, der Ball im langen Eck, 2:0 (32.) und wer im Club-Lager nicht gerade an die Partie gegen Bielefeld (2:2 nach 2:0-Führung) dachte, war selig. Pinola auch, es war sein erster Pflichtspiel- Treffer seit Dezember 2006. „Nürnberg spielt hervorragend“, adelte sogar Premiere- Experte, Kaiser Franz Beckenbauer den Club, „alle sind in Bewegung, eine ausgezeichnete erste Halbzeit.“ Zudem gab’s ein Sonderlob von Franz für Charisteas. „Er wollte das Tor unbedingt, ist durch die drei Gegner durch. Das ist prima.“

Zwischenzeitlich fand noch eine Art Weltwunder im easy- Credit-Stadion statt. Als Franck Ribéry in München das 1:0 und Lukas Podolski das 2:0 gegen Bielefeld erzielte da bejubelten die Club- Fans die Bayern-Tore. FCN-Manager Martin Bader: „Schon ungewöhnlich, dass unsere Fans die Bayern bejubeln, aber warum sollten sich am Ende nicht beide bayerischen Teams freuen, das aus Franken, dass es erstklassig bleibt und das aus Oberbayern über den Titel?“ Von Heesen hatte wohl auch noch Bielefeld im Sinn, brachte Joe Mnari als Stabilisator für den noch nicht fitten Misimovic (59.), baute auf zwei Dreierketten vor der Abwehr-Viererkette. Von Duisburg kam – nichts. Und bis zum Schluss passierte auch nichts mehr, deshalb war der zuletzt wegen seines Jubels mit den BVB-Fans gescholtene Jan Koller glücklich. „Wir waren aggressiv, kompakt. Der Charakter der Mannschaft ist noch da und das ist wichtig.“ Schlusswort von Torschütze Pinola: „Wenn wir so auftreten wie heute, werden wir auch weiter gewinnen.“ Hoffentlich.

ERG

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