„Harry“ bleibt, das große Kribbeln kommt

Interessent FC Fulham hat sich nicht mehr gemeldet, die Frist ist verstrichen. Club-Trainer Michael Oenning hat kein Problem mit Charisteas, denn:„Er kann noch sehr, sehr wichtig für uns werden“
von  Abendzeitung
Funkstille: Club-Manager Martin Bader und sein Kollege Roy Hodgson (rechts) bei dessen Besuch letzte Woche in Nürnberg.
Funkstille: Club-Manager Martin Bader und sein Kollege Roy Hodgson (rechts) bei dessen Besuch letzte Woche in Nürnberg. © bayernpress

Interessent FC Fulham hat sich nicht mehr gemeldet, die Frist ist verstrichen. Club-Trainer Michael Oenning hat kein Problem mit Charisteas, denn:„Er kann noch sehr, sehr wichtig für uns werden“

NÜRNBERG Der FC Bologna aus Italien, Kayserispor aus der Türkei, West Bromwich Albion aus England und und und. Die Liste der Interessenten, die sich angeblich ernsthaft mit einem Transfer von Angelos Charisteas beschäftigt haben, ist damit nicht vollständig. Aber zumindest eine Anfrage hatte das Prädikat „seriös“. Die des FC Fulham, dessen Teammanager letzte Woche eigens von der britischen Insel in die Noris geflogen war, um den 28-jährigen Club-Stürmer persönlich unter die Lupe zu nehmen. Doch seitdem herrscht Funkstille zwischen Martin Bader und seinem Kollegen Roy Hodgson.

Bader rätselt über Hodgson, den Stoffel

Der FCN-Manager steht vor einem Rätsel: „Ich weiß nicht, aus welchen Gründen das Interesse erkaltet ist.“ Auslaufende Fristen, zunächst war von einer Entscheidung im Fall Charisteas bis zum Samstag die Rede, wurden kurzfristig auf Sonntag, 24 Uhr, verlängert, eine Antwort aus Fulham blieb aus. Mit der britischen Höflichkeit hat’s der Herr Hodgson scheinbar nicht so.

Sinkender Marktwert

Somit steht für Bader, obwohl der Transfermarkt erst am 2. Februar seine Pforten schließt, nahezu fest: „Harry wird bleiben.“ Und dies bedeutet im Umkehrschluss, dass Charisteas seinen Beitrag leisten muss, den Club mit ins Oberhaus zu ballern. Schließlich ist der Marktwert des teuersten Transfers der Vereinsgeschichte erheblich gesunken. Noch vor eineinhalb Jahren waren 2,5 Millionen Euro Ablöse an Feyenoord Rotterdam fällig gewesen, mittlerweile wäre Charisteas für runde 1,5 Millionen Euro zu haben. Wenn sich nur jemand finden würde. In puncto Reputation kann sich der Ein-Tor-Stürmer jedenfalls beim Club keinen Ausrutscher mehr erlauben – sonst reicht es für den Topverdiener (laut „kicker“ über eine Million Euro pro Saison) künftig nicht mal mehr zum Gesprächsthema in der Gerüchteküche.

Oenning: "Ich habe drei starke Stürmer"

Trainer Michael Oenning, für den Bader bereits Babacar Gueye vom FC Metz als Ersatz auf dem Zettel hatte („Mal schauen, ob er im Sommer noch zu haben ist“), hat kein Problem mit Fulhams schlechten Manieren: „Harry kann noch sehr, sehr wichtig für uns werden. Er hat in der Vorbereitung gut gearbeitet, ist körperlich voll in Schuss.“ Dass andererseits Christian Eigler und Isaac Boakye aktuell (noch) gesetzt sind, ist für den 43-Jährigen kein Widerspruch: „Ich habe drei starke Stürmer, die nur Nuancen trennen.“

Kribbeln oder Katzenjammer?

Im Lauf von noch 17 Etappen bis zur erhofften Rückkehr in die Beletage kann sich die Stammformation ohnehin ganz schnell ändern. Verletzungen, Gelbsperren, Formschwächen – Oenning ist darauf vorbereitet. „Unser Kader ist sehr breit aufgestellt.“ Wobei der Auftakt in Augsburg am Freitag und das elf Tage später folgende Heimspiel gegen Kaiserslautern wegweisenden Charakter besitzen. Bader optimistisch: „Alle sollten uns auf der Rechnung haben. Ich spüre bereits das große Kribbeln.“ Das nach dem Aufgalopp tunlichst keinem Katzenjammer weichen soll. Markus Löser

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