Happy Birthday, Flocke

... aber unser Eisbären-Mädchen darf nicht feiern!
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So sieht Flocke heute aus – ein über 90 Kilogramm schwerer Eisbären-Teenager.
dpa 4 So sieht Flocke heute aus – ein über 90 Kilogramm schwerer Eisbären-Teenager.
8. Januar: Mama Vera trägt Flocke im Gehege herum. Danach übernehmen Pfleger die Aufzucht.
dpa 4 8. Januar: Mama Vera trägt Flocke im Gehege herum. Danach übernehmen Pfleger die Aufzucht.
17. Januar: Horst Maussner umsorgt das Eisbären-Baby.
Stadt Nbg 4 17. Januar: Horst Maussner umsorgt das Eisbären-Baby.
27. März: Flocke zum ersten Mal im großen Freigehege.
AP 4 27. März: Flocke zum ersten Mal im großen Freigehege.

... aber unser Eisbären-Mädchen darf nicht feiern!

NÜRNBERG Glückwunsch Flocke! Morgen wird Deutschlands berühmtestes Eisbären-Mädchen ein Jahr alt. Aus dem knapp 1700 Gramm leichten Fellknäuel, dass die Nürnberger Pfleger im Januar für die Handaufzucht übernahmen, ist ein über 90 Kilo schwerer, ungestümer Bären-Teenager geworden. Doch die Geburtstagsfeier am Schmausenbuck muss ausfallen: Um jegliche Unruhe von ihren kleinen Geschwistern fernzuhalten, die im Gehege nebenan von Mama Vera umsorgt werden, wird sich Flocke mit einer Geburtstags-Eisbombe aus gefrorenem Wasser, Fisch, Obst und Gemüse begnügen müssen.

Für Tiergarten-Vize Helmut Mägdefrau wäre ein Rummel wie im vergangenen Winter ein echter Horror. Zu groß wäre die Gefahr, dass Vera ihre Jungen aus der Bruthöhle schleppt, weil sie sich gestört fühlt. So war es im Januar diesen Jahres geschehen, als Kamera- und TV-Teams das Gehege belagerten, um ein Bild von Flocke zu erhaschen. Außerdem, so Mägdefrau, halte er „eine Feier für ein normales Säugetier für restlos übertrieben“.

Auch als einjährige Bärin zeigt Flocke eine enorme Anhänglichkeit

Derweil fällt es auch Flockes Pflegern schwer, Abstand zu halten. Zu gerne würde Petra Fritz ihren Eisbären-Zögling noch einmal knuddeln, noch einmal durch sein dichtes Fell streichen. Daran ist leider nicht mehr zu denken. „Sie muss mit ihren mehr als 90 Kilo nur Männchen machen – schon liegen wir Menschen flach am Boden.“

Deshalb bleibt ihr schon seit dem Herbst bloß das Kuscheln durch die stabilen Gitterstäbe von Flockes Stall. Dabei macht es der kleine Eisbär seinen ehemaligen Papas und Mamas nicht leicht: Auch als einjährige Bärin zeigt Flocke eine enorme Anhänglichkeit. Petra Fritz: „Die kann gar nicht genug schmusen. Die täglichen zehn Minuten sind ihr viel zu wenig.“ Arme Flocke: Wenn Petra Fritz weggeht, brüllt das Eisbären-Mädchen noch eine halbe Stunde nach mehr Zuwendung!

Doch Petra Fritz und ihren Tierpfleger-Kollegen Stephanie Krüger, Horst Maussner und Harald Hager bleibt nur die Erinnerung, wie sie das Eisbären-Baby im Gästezimmer des Tiergarten-Betriebshofs aufzogen – erst mit Milch aus der Flasche, später mit angereicherter Welpen-Ersatznahrung. Noch immer erinnert sich Petra Fritz an die langen Nächte, die sie an der Seite des kleinen Bären zubrachte. Die Sorgen, als Flockes Verdauung nicht zu funktionieren schien, die Momente, als der kleine Bär die ersten Krabbelversuche unternahm. Und natürlich der 8. April, als Flocke zum ersten Mal live der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Für Petra Fritz steht fest: „Das war das aufregendste und turbulenteste Jahr während meiner 26 Jahre als Tierpflegerin.“

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