Hankes Attacke
Hannovers Stürmer ist auf Club-Trainer Hecking nicht gut zu sprechen und kündigt vollmundig an: „Wenn wir unser Spiel durchziehen, hat Nürnberg keine Chance.“ FCN-Keeper Schäfer hält dagegen
NÜRNBERG/HANNOVER Wenn die Situation nicht so brenzlig wäre, Dieter Hecking könnte seine heutige Rückkehr (15.30 Uhr) nach Hannover eigentlich recht gelassen angehen. Vor den Toren in Bad Nenndorf wohnt seine Familie, 96 war knapp drei Jahre lang sein Verein und mit Hannovers Coach Mirko Slomka ist der FCN-Trainer gut befreundet (AZ berichtete).
Hanke stänkert gegen seinen Ex-Trainer Hecking
Allerdings, nur Freunde hat sich Hecking in seiner Zeit bei den Niedersachsen nicht gemacht. Besonders einer hat seinen Ex-Coach auf den Kieker: Ex-Nationalspieler Mike Hanke. Unter Hecking geriet der Stürmer immer mehr aufs Abstellgleis. Grund genug für Hanke vor der wegweisenden Partie gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt die Stimmung kräftig anzuheizen.
„Man sieht sich immer zweimal ....“, äußerte sich der 26-Jährige vielsagend via „Bild“ über seinen Ex-Trainer. Und tönte noch: „Wenn wir unser Spiel durchziehen, hat Nürnberg keine Chance.“
Seine hinlänglich bekannte große Klappe hat der Torjäger im zwischenzeitlichen Ruhestand also nicht verloren. Vielleicht, weil Hanke neuerdings wieder einen kleinen Silberstreif am Horizont sieht.
96-Coach Slomka: "Er muss ein Tor machen"
Zwar brachte er unter Heckings Nachfolger, dem inzwischen geschassten Andreas Bergmann, auch kein Bein auf den Boden (acht Einsätze, null Tore). Aber in Hannovers neuem Ein-Mann-Sturm soll „Banke“, wie er schon spöttisch bezeichnet wurde, jetzt plötzlich die Hauptrolle spielen. Gegen den Club traf Hanke in sechs Spielen immerhin schon vier Mal. Und Slomka forderte jetzt vor dem Nürnberg-Kick von ihm: „Er muss ein Tor machen, die Mannschaft wünscht sich ein Führungstor.“
Bei den 96-Fans kommt das verbale Ballyhoo des Mittelstürmers allerdings weniger gut an. „Er lernt es nicht! Erst siegen, dann reden...“, fordert zum Beispiel Forum-User „96 Sachse“. Und auch User „Kämpft doch wenigstens“ schwant nichts Gutes, wenn er schreibt: „Gut – solche Aussagen haben wir jetzt leider schön öfter von ihm gehört. Allerdings sind die meisten einfach so verpufft!“
Ganz ähnlich sieht man die Lage auch in Nürnberg. „Jeder sollte sich jetzt besser auf sich konzentrieren“, lautet Raphael Schäfers gut gemeinter Rat an den 96-Lautsprecher. Außerdem betont der FCN-Torhüter: „Hanke sollte lieber nicht so trommeln, er hatte ja lange genug Zeit, um sich zu beweisen.“
Maroh: "Ein Dreier wäre ganz wichtig für uns"
Hecking selbst lassen solche Verbal-Scharmützel relativ kalt. Zum Thema 96 wollte er sich unter der Woche gar nicht äußern, sagte nur: „Ich spiele nicht gegen Hannover, sondern meine Spieler.“
Die scheinen die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. „Ein Dreier wäre jetzt ganz wichtig für uns“, meint beispielsweise Dominic Maroh, der den Gelb-gesperrten Kapitän Andy Wolf in der Innenverteidigung vertreten wird. Klar, dem Club helfen jetzt nur noch Siege. Maroh hat’s verstanden. Krischan Kaufmann
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