Handwerker-Casting für "Supermacher"

In der Jury saß zwar nicht Dieter Bohlen von „DSDS“ - trotzdem kam die Nachwuchskampagne der Handwerkskammer daher wie eine TV-Casting-Show. 1000 Bewerber aus ganz Bayern schraubten, drechselten und backten für außergewöhnliche Praktika.
von  Abendzeitung

In der Jury saß zwar nicht Dieter Bohlen von „DSDS“ - trotzdem kam die Nachwuchskampagne der Handwerkskammer daher wie eine TV-Casting-Show. 1000 Bewerber aus ganz Bayern schraubten, drechselten und backten für außergewöhnliche Praktika.

NÜRNBERG Aufgeregt stand Yolanda (16) auf der Bühne, präsentierte mit zitternden Knien ihr selbstgeschneidertes, zauberhaftes Abendkleid. Rechts die Moderatorin, links filmte ein Kameramann, das Publikum hörte zu. In der Jury vor der Altdorfer Gymnasiastin saß allerdings nicht Dieter Bohlen von „DSDS“. Die Nachwuchskampagne der Handwerkskammer (HK) suchte am Samstag im Stil der TV-Casting-Show im Bildungszentrum „Macher“.

Rund 1000 Jugendliche hatten sich bayernweit angemeldet. 30 der 12- bis 18-Jährigen aus Mittelfranken wurden zum Regional-Casting eingeladen. Sie hofften, mit ihren selbstgemachten Werken der Jury beweisen zu können, dass sie das Zeug zu einer von drei „Supermacher“-Reisen zu den aufregendsten Arbeitsplätzen der Welt haben: Boxenmechaniker auf einer Formel-1-Rennstrecke, Modedesigner bei einer Pariser Fashion Show oder eine Woche Schwertschmieden beim japanischen Meister in Fernost.

Das wäre auch der Traum von Martin (13) – er will Bäcker werden und hatte selbstgemachtes Blätterteiggebäck mitgebracht – und seinem Bruder Markus (15), der bereits eine Lehrstelle als Schreiner hat und mit kleinen Kunstwerken aus Holz teilnahm. Robert Ertl aus Bruckberg brachte neben einer Schachfigur aus Speckstein und einem gedrechselten Tischchen eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein mit: Auf die Frage, warum die Jury (darunter der HK-Präsident und FCN-Handballerin Sara Walzik), ihn zum Macher wählen sollte, sagte er: „Weil ich’s halt kann.“

Mit leeren Händen kam die zierliche Melissa (13) aus Heideck auf die Bühne: „Ich will Sängerin werden. Wenn das nix wird, dann eben Friseurin oder Hotelfachfrau.“ Dann schmetterte sie mit kräftiger Soul-Stimme den Amy Winehouse-Hit „Valerie“ ins Mikrophon. Auch die anderen Aufgaben Sandsackschätzen, Hocker zusammenschrauben und ein Bild gerade an die Wand nageln, bewältigte sie mit Bravour – und wurde „Macherin“. Jetzt darf sie mit Ramona (2. Platz) und Alexander (3. Platz) zum „Recall“ nach München. Da entscheidet sich in drei Wochen, wer verreisen darf. Andrea Uhrig

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.