Hallo Fürth, leiht Ihr uns eine Schippe Salz?
In Nürnberg sind die Lager leer, die Kleeblattstadt hat noch Reserven. Gute 800 Tonnen türmen sich im Bauhof
NÜRNBERG Glatteis-Alarm: Das Streusalz in Nürnberg ist alle! Wann Nachschub kommt, ist aufgrund der Mega-Nachfrage in ganz Europa unsicher. In Fürth allerdings sieht die Lage etwas entspannter aus: Im dortigen Lager türmen sich noch gute 800 Tonnen. Da könnte sich Nürnberg doch locker ein paar Eimer ausleihen – oder nicht? Die AZ schaute deshalb im Fürther Bauhof vorbei. Und bat bei der Nachbarstadt um eine Schippe...
Fürths Bauhof-Boss Franek Kitowski kann denn auch „die bittere Lage“ der Nürnberger gut nachfühlen. „Mehr als eine Schippe könnten auch wir nicht abgeben.“ Denn bei den auf den ersten Blick stattlichen Salzbergen handelt es sich auch nur noch um die eiserne Reserve. Und mit der muss sparsam gehaushaltet werden. Denn ob diesen Winter überhaupt noch mal Salznachschub nach Franken kommt, hält man in Fürth für fraglich. „Der jetzige Bestand könnte zumindest bis Ende Januar reichen“, hofft Kitowski.
"Die Nachbarn anzufragen, macht keinen Sinn"
Die verhältnismäßig kleinen Mengen Streusalz, die Nürnberg momentan per Lkw erreichen, sind jedenfalls völlig unzureichend. „Fürs Frühstücksei reicht’s noch“, versucht Nürnbergs Winterdienst-Chef Hans-Peter Kaupert die angespannte Situation mit Humor zu nehmen.
Schneebedeckte Straßen, spiegelglatte Fahrbahnen: Geht der Winter so weiter, müssen sich Autofahrer noch auf viele Rutschpartien einstellen. Doch SÖR-Mann Kaupert weiß: „Die Nachbarn anzufragen, macht keinen Sinn. Wir haben doch alle die gleichen Nachschubprobleme. Außerdem bräuchten wir die gesamten Fürther Bestände, damit so eine Ausleih-Aktion überhaupt etwas brächte“, so Kaupert. Zum Vergleich: Fürth streut bei einem Volleinsatz 25 bis 50 Tonnen, Nürnberg aber 200 bis 400 Tonnen.
Einen Versuch aber war’s wert... mp
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