Haindling: Der Star schrieb ein Lied über Flocke

„Ich mechat koa Eisbär sa": Der Musiker hat Mitleid mit dem Eisbären-Mädchen und dichtete zusammen mit seiner Frau ein Lied. Der Song sei nötig. "Um die prekäre Situation der Bären am Pol zu zeigen.“ so der Musiker.
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Singender Naturschützer: Hans-Jürgen Buchner (64) alias Haindling griff zur Feder und schrieb ein Lied über die Polarkappen-Schmelze und über Flockes Vermarktung.
dpa Singender Naturschützer: Hans-Jürgen Buchner (64) alias Haindling griff zur Feder und schrieb ein Lied über die Polarkappen-Schmelze und über Flockes Vermarktung.

NÜRNBERG - „Ich mechat koa Eisbär sa": Der Musiker hat Mitleid mit dem Eisbären-Mädchen und dichtete zusammen mit seiner Frau ein Lied. Der Song sei nötig. "Um die prekäre Situation der Bären am Pol zu zeigen.“ so der Musiker.

Man erinnere sich: Die erste Eisbären-Hysterie gab es schon in den 80er Jahren, und sie kam äußerst cool mit viel Neon und in Schulterpolstern daher. Es war die Neue Deutsche Welle-Band „Grauzone“, die mit dem Song „Ich möchte ein Eisbär sein“ den Deutschen für Monate einen Wurm ins Ohr pflanzte. Arme Würmer, diese Zoo-Eisbären, dachte sich jetzt niederbayerische Musiker und Liedermacher Hans-Jürgen Buchner alias Haindling („Paula“). Morgens unter der Dusche ist ihm, wie er erzählt, die Abwandlung eingefallen: „Koa Eisbär“ möchte er sein und begann mit seiner Frau zu dichten. Sie schnitzten eine neue Version: „Ich mechat koa Eisbär sa / Im Nürnberger Zoo / I mecht a koa Eisbär sa / In Berlin oder anderswo“ – ab Mitte nächster Woche soll das Lied im Handel sein.

Ist der Song nötig? „Ja. Um die prekäre Situation der Bären am Pol zu zeigen.“ Haindling belässt es nicht bei der Kritik an Tiergärten und ihren „unnatürlichen Gehegen“. Weiter heißt’s im Lied: „Doch de Pole schmelzen/De schmelzn dahi / Und so is koa Plotz mehr / Für an Eisbär wia mi.“

Zoo-Boykott

Buchner geht in keinen Zoo mehr, „das letzte Mal vor 20 Jahren“. Am Nürnberger Schmausenbuck war er allerdings doch einmal nach einem Konzert: „Ein weitläufiges Gelände, aber eben nicht die Natur, wo jedes Lebewesen andere Möglichkeiten hat.“

„Wir haben ja auch einen Zoo in Straubing. Und da stand gestern in der Zeitung, dass sie auch Nachwuchs haben. Ein Kamel. Das nennen die jetzt ,Trampy’. Komisch, oder?“, da wittert er die Ausläufer der Vermarktungswelle. Und schwimmt doch selbst mit, ein bisschen wird ja auch am Song zu verdienen sein.

Lukrativ

Ein warmer Regen auch für Bernd Regenauer? Der Nürnberger Kabarettist hat mit Stieftochter Maja sein Lied „Flocke der Bär“ aufgenommen. Einige tausend CDs wurden gepresst, „doch für eine Bilanz ist es derzeit zu früh“, so Regenauer.

Jetzt blasen andere zum Angriff. Das Mädchen Lina zum Beispiel. Mit www.flocke-eisbaer.de wurde ein Schlupfloch im Rechte-Dschungel genutzt, das nah an der offiziellen Flocke-Seite www.eisbaer.nuernberg.de liegt. „Flauscheflocke“ heißt Linas Lied, „der erste, in Ruhe komponierte Flocke-Song“. Die Polka ruft die Konkurrenz auf den Plan. Bernd Regenauer im Gästebuch ironisch: „Hübsche Mogelpackung! Clever gemacht, so mit dem vermeintlichen Siegel der Stadt Nürnberg...Glückwunsch!“

Susanne Will

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