Haftstrafe für JVA-Beamten wegen Bestechlichkeit

Würzburg (dpa/lby) - Ein Beamter des Würzburger Gefängnisses ist am Dienstag wegen Bestechlichkeit zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der 55-Jährige hatte vor dem Landgericht Würzburg gestanden, mehrfach Handys und Muskelaufbau-Präparate in die Justizvollzugsanstalt (JVA) eingeschmuggelt zu haben.
Der Beamte hatte laut Anklage im Gegenzug Geld sowie leichte Drogen und Arzneimittel erhalten. Er gab an, dass dies nicht vorher als Gegenleistung abgesprochen gewesen sei. Vielmehr habe er aus Sympathie und Mitleid gehandelt. Der Vorsitzende Richter glaubte dies nicht. Er äußerte sich aufgrund einer Zeugenaussage überzeugt, dass der Beamte schon vorher Dinge für Häftlinge eingeschleust habe. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre Haft gefordert, der Verteidiger auf zweieinhalb Jahre plädiert.
In weiteren Prozessen soll laut Staatsanwaltschaft noch gegen acht Gefangene und acht mutmaßliche Unterstützer verhandelt werden, die das Schmuggelgut und den Lohn dafür beschafft und übergeben haben sollen.