Häftling bedroht Mithäftlinge: SEK-Einsatz in Gefängnis

Spezialkräfte rücken aus zur JVA in Mühldorf am Inn. Es brennt, ein Häftling bringt Mithäftlinge in seine Gewalt. Die Polizei stuft die Situation als heikel ein.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Das Blaulicht auf einem Fahrzeug der Polizei. leuchtet in der Dunkelheit. Foto: Monika Skolimowska/Archiv
dpa Das Blaulicht auf einem Fahrzeug der Polizei. leuchtet in der Dunkelheit. Foto: Monika Skolimowska/Archiv

Mühldorf am Inn (dpa/lby) - Ein Häftling hat in einem Gefängnis in Oberbayern randaliert und einen Großeinsatz der Polizei mit Spezialkräften (SEK) ausgelöst. Der 27-Jährige habe in der Nacht zum Mittwoch in einem Gemeinschaftsraum der JVA in Mühldorf am Inn ein Feuer gelegt und mehrere mit ihm in der Zelle inhaftierte Häftlinge bedroht, teilte die Polizei mit. Der Vorfall habe ohne Eskalation gelöst werden können, niemand sei verletzt worden.

Die Einsatzkräfte hätten eine Verhandlungsgruppe eingesetzt, sagte der Sprecher. "Wir haben dem mutmaßlichen Täter plausibel machen können, dass es besser ist, wenn er aufgibt." SEK-Beamte nahmen den Mann nach gut einer Stunde ohne Widerstand fest. Die fünf Mithäftlinge seien später getrennt voneinander untergebracht worden.

Die Kriminalpolizei leitete Untersuchungen gegen den 27-Jährigen ein, unter anderem wegen Geiselnahme. Zudem sei zu klären, ob einer oder mehrere der fünf Mithäftlinge an der Tat beteiligt waren oder sich sonst strafbar gemacht haben könnten.

Anstaltsleiter Andreas Stoiber sagte, der 27-Jährige sei bislang nicht auffällig oder als hochgefährlich bekannt gewesen. Auch habe es bisher keine Konflikte mit den Mithäftlingen gegeben, von denen er wisse. "Jetzt muss man klären, was der Auslöser war." Er lobte die Reaktion der JVA-Bediensteten, sie hätten hervorragend gearbeitet und die Lage gut gelöst. "Wir haben ja Konzepte für sowas."

Es seien auch Einrichtungsgegenstände in der Zelle in Brand gesetzt worden - das Feuer sei aber schnell gelöscht worden, sagte der Polizeisprecher weiter. Ein 41-jähriger Häftling wurde mit einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht.

Polizeipräsident Robert Kopp sprach von einem heiklen Einsatz. "Die Konzepte, welche über Jahre hinweg für derartige Situationen erarbeitet wurden, haben gegriffen", sagte er einer Mitteilung zufolge.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.