Haderthauer widerspricht Ethikrat wegen Babyklappen
Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer spricht sich klar gegen eine Schließung der Babyklappen in Deutschland aus. Das elementare Lebensrecht der Kinder sei ausschlaggebend, so die CSU-Politikerin.
Die bayerische Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) lehnt eine sofortige Schließung der Babyklappen in Deutschland ab. „Wenn auch nur ein einziges Kinderleben durch eine Babyklappe gerettet wird, dann müssen alle Bedenken zurückstehen“, sagte sie dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Es müsse ein Weg gefunden werden, der die Bedenken des Ethikrates und das elementare Lebensrecht eines jeden Kindes verbinde.
Der Ethikrat hält Babyklappen für ethisch und rechtlich problematisch, da sie das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft verletzten. Zudem erreiche das Angebot kaum Frauen, bei denen die Gefahr bestehe, dass sie ihr Baby töteten oder aussetzten. Das Bundesfamilienministerium prüft derzeit bereits die Möglichkeiten einer „vertraulichen Geburt“ für Schwangere in einer Notlage.
Beteiligte vor Strafen schützen
In Bayern gibt es seit zehn Jahren ein ähnliches Projekt unter dem Namen Moses. „Hier werden Frauen von Beraterinnen zur Geburt begleitet und können ihr Kind anonym in der Klinik abgeben“, sagte Haderthauer. Die Beratungsstelle bemühe sich um Adoptivfamilien, die bereit sind, später auch Kontakt zur Mutter zu akzeptieren. „Es besteht allerdings kein Zweifel: Solche Projekte brauchen Absicherung“, sagte die Ministerin. Dafür sei eine gesetzliche Regelung nötig, die alle Beteiligten vor Strafbarkeit schütze. (dpa)
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