Hacks Abrechnung – und heißer Flirt mit Mokhtari
„Man hat uns zwei Tore geklaut“ – und damit den Aufstieg? Kleeblatt-Boss beschwert sich beim DFB. Frankfurts Marokkaner steht auf Möhlmann
FÜRTH Beim Kleeblatt ist immer noch mächtig Druck auf dem Kessel: Auch drei Tage nach dem bitteren 0:2 gegen Mainz „geht es mir wirklich schlecht“, bekennt Präsident Helmut Hack. Was noch ziemlich untertrieben ist. Denn in dem sonst so besonnenen Geschäftsmann brodelt es gerade gewaltig. „Man hat uns zwei klare Tore geklaut. Das sind keine Ausreden, sondern eindeutige Fakten“, platzt es aus Hack heraus. Gemeint ist damit Charles Takyis nicht gegebener Treffer im Derby gegen den Club (1:1) und zuletzt Stefan Reisingers Kopfball gegen Mainz, der definitiv hinter der Linie war.
Zwei krasse Fehlentscheidungen der Schiedsrichter, die seinem Team womöglich den Aufstieg gekostet haben. Hack: „Für eine Mannschaft, die regelmäßig über sich hinauswächst ist das dann nur schwer zu verkraften.“ Unterstellen will der 59-Jährige den Unparteiischen freilich nichts und eine Verschwörung von Seiten des DFB wie einige frustrierte Fans („Fußball-Mafia DFB“) vermuten, schon gar nicht. „Wir werden aber den DFB auf die Situation aufmerksam machen“, grantelt Hack. Wohl wissend freilich, dass solche Protestnoten in aller Regel nichts bringen.
"Youssef und Benno Möhlmann funken auf einer Wellenlänge"
Nach dem verpassten Aufstieg hat die Fürther Chef-Etage eh zunächst an anderen Fronten zu kämpfen. In erster Linie mit dem neu untermauerten Image der „Unaufsteigbaren“. „Jetzt kommen wieder die Fans, die sagen, jetzt haben die es schon wieder nicht geschafft“, sieht Hack schon eine neue Frustrationswelle auf sich zurollen. Seine Rechnung: Kein Aufstieg ist gleich weniger Zuschauer ist gleich weniger Einnahmen. „Die Situation ist sicher schwieriger geworden“, betont Hack, der bereits vor der gestrigen Aufsichtsratsitzung harte Sparmaßnahmen ankündigte.
Davon nicht betroffen scheint jedoch die Kaderplanung für die nächste Saison zu sein. Denn mit Frankfurts ablösefreien Mittelfeld-Allrounder Youssef Mokhtari (22 Spiele, vier Tore für den FSV) haben die Fürther einen Hochkaräter an der Angel. Hack will sich zu einem Wechsel des Ex-Erstliga-Akteurs (Duisburg und Köln) zwar wie gewohnt nicht äußern, dafür aber ein anderer. „Die Gespräche mit Fürths Management in den letzten Wochen waren sehr positiv", betont der Berater des 30-Jährigen, Marc Schermann.
Die endgültige Entscheidung wohin es den begehrten Marokkaner zieht, falle zwar erst „Ende Mai.“ Aber Hacks Trumpf könnte ausgerechnet sein derzeit zaudernder Trainer sein. In den Gesprächen hat Schermann schon mal festgestellt: „Youssef und Benno Möhlmann funken auf einer Wellenlänge.“ K. Kaufmann
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