Hack macht Aleksic Druck
Sorgen-Stürmer will aus seinen Fehlern gelernt haben, aber der SpVgg-Boss warnt: „Er muss Taten folgen lassen, ehe ich meine Meinung revidiere“
BELEK Danijel Aleksic ist dieser Tage nicht wiederzuerkennen: Entspannt schlendert der Stürmer durch das „Calista“ Hotel in Belek, auf dem Trainingsplatz fällt er neben seiner hervorragenden Technik vor allem durch seinen Arbeitseifer auf. Der Grund für Aleksics Wandlung ist relativ simpel, für einen Stürmer aber umso wichtiger: Aleksic trifft wieder. Sein fulminanter Kracher zum 1:0 beim 2:1-Erfolg im Testspiel gegen den VfL Bochum war für den jungen Serben (19) wie eine Befreiung.
"Zuletzt war ich von ihm maßlos enttäuscht"
„Ich bin hierher gekommen, um das Beste zu geben. Am Anfang ist es mir auch gelungen, es war perfekt“, erinnert sich Danijel. Aber: „Danach hatte ich nicht mehr so viel Glück. Die Spiele gegen Hertha, Duisburg, Augsburg und Aue haben wir verloren. Danach spielte das Team gut und der Trainer hatte keinen Grund, etwas zu ändern. Wer gewinnt, spielt.“ Heute beteuert er: „Mein Problem war, dass ich im Training oder im Spiel immer alles alleine machen wollte. Aber ich habe jetzt aus meinen Fehlern gelernt.“
Der Sinneswandel kam jedoch nicht von ungefähr. Vor Weihnachten hatte Präsident Helmut Hack Aleksic einen gehörigen Anpfiff verpasst. Und so ganz will der Kleeblatt-Boss den Beteuerungen seines hochveranlagten Schützlings immer noch nicht glauben: „Zuletzt war ich von ihm maßlos enttäuscht. Wie kann einer, dem Gott so viel Talent und Glück mitgegeben hat, das alles verschludern? Das ist für mich unbegreiflich.“ Hack setzt Aleksic unter Druck: „Er muss rasch und über eine längere Zeit Taten folgen lassen, ehe ich meine Meinung über ihn revidiere.“
Löst Alekisc Onuegbu als Stürmer Nummer eins ab?
Die Chance dazu bietet sich der geläuterten Fürther Wunderwaffe womöglich schon zum Rückrunden-Auftakt am 15. Januar gegen den KSC. Obwohl Trainer Mike Büskens bei seinem Stürmer noch reichlich Luft nach oben sieht: „Er muss lernen, sich zu überwinden und sich einigen Geflogenheiten bei uns anpassen. Das fängt mit der Sprache an."
Beim Test gegen Bochum stand die Leihgabe des FC Genua bereits neben Christopher Nöthe in der Startelf. Und wurde erst spät ausgewechselt für den bisherigen Stürmer Nummer eins, Kingsley Onuegbu, der zuletzt durch seine verbummelte Anreise ins Trainingslager negativ aufgefallen war. Vielleicht das erste Anzeichen einer Wachablösung im SpVgg-Angriff. Matthias Hertlein
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