Hack hart: Geldstrafe für Reisinger
FÜRTH - Stefan Reisinger, Fürths schmollender Schweiger und Top-Torjäger, sorgt weiter für Zündstoff im Ronhof. Und bekam für seinen emotionalen Fingerzeig in Richtung Trainer Bruno Labbadia nach seinem 2:2-Ausgleichstreffer gegen den 1. FC Köln am Freitag jetzt die Quittung von Boss Helmut Hack verpasst.
Dem 26-Jährigen wurden „aufgrund seines unsportlichen und respektlosen Verhaltens nach seinem Tor“, so der Verein in einer Presse-Erklärung, 2000 Euro Geldstrafe aufgebrummt. Soweit das Ergebnis eines persönlichen Gesprächs zwischen dem Kleeblatt-Boss und dem Torjäger. Einigermaßen verwunderlich, da Labbadia Reisingers Aktion zuvor locker kommentiert hatte: „Fußball ist Emotion. Wir leben das ja vor. Wenn man nach einem Tor emotional ist, ist das in Ordnung.“
Auch von einem Fan gab es gestern Saures. Unter dem User-Namen „Kleeblatt“ meldete sich ein Anhänger auf Reisingers Homepage: „Sie überschätzen sich, Herr Reisinger. Denken Sie mal an ihre Zeit bei 1860 München zurück. Sie waren weg vom Fenster. Dank Fürth sind Sie wieder erfolgreich, dank Bruno Labbadia ist Fürth mit einer Billigtruppe unter den Top-Mannschaften in der Zweiten Liga. Also, besser einfügen und persönliche Anfeindungen lieber unterlassen.“
72 Minuten auf der Bank geschmort
Reisinger hatte 72 Minuten gegen Köln auf der Bank geschmort, ehe er Fürth mit seinem finalen Treffer einen Zähler rettete und gesagt: „Natürlich hätte ich kotzen können, dass ich als bester Stürmer draußen sitzen muss.“ Der Frust sitzt tief, der Vertrag bei Fürth läuft noch bis Juni 2009, an einen vorzeitigen Wechsel denkt Reisinger aber nicht. „Der Präsident ist hervorragend, der Trainer ist gut, aber das Vertrauen in Reisinger ist nicht da“, fasste Reisingers Berater Michael Koppold, Entdecker von Karlheinz Riedle und Augenzeuge des Spiels gegen Köln, zusammen. Und weiter: „Stefan hat einen sehr schweren Stand. Egal was er macht, er macht, es keinem recht.“
Gegen Köln hatten Alexandar Kotuljac und Cidimar den Vorzug bekommen, der Brasilianer immerhin den finalen Pass zu Martin Lanigs Anschlusstreffer, zum 1:2, gespielt. Das Thema ist noch nicht beendet, auch wenn Reisinger den Rückzug antrat und sich beim Trainer entschuldigt hat. „Das war nicht in Ordnung von mir und tut mir außerordentlich leid“.
Am Freitag (18 Uhr) geht es in Aachen beim Kampf um die Aufstiegsplätze wieder rund. Reisinger: „Wir haben in der Rückrunde noch nicht an die spielerischen Leistungen der Vorrunde anknüpfen können, das müssen wir aber tun, damit wir weiter vorne bleiben können.“
M. Hertlein
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