Hack & die Wundertüte
Fürths Präsident sieht die Mannschaft auch nach dem 14. Spieltag in der „Findungsphase“. Wirbelwind Ivo Ilicevic trotzig: „Wir sind auch gegen Topteams kein Außenseiter“
FÜRTH Alles wie immer? Den ersten Matchball hat das Kleeblatt jedenfalls vergeben, um sich in Liga zwei im Kreis der Aufstiegsanwärter festzusetzen. Doch die nächsten drei, die sollten unbedingt sitzen, wenn die matchballfreien Weihnachtsfeiertage nicht unter dem Motto „zur Besinnung kommen“ firmieren sollen. Nach der Derby-Pleite gegen den Club kommen auf die Fürther anstrengende, (vor-)entscheidende Wochen zu. In den letzten drei Partien vor der Winterpause gegen die Top-Teams Freiburg und Mainz sowie die Überraschung der Saison, die Rot-Weißen aus Ahlen, wird sich für die Mannschaft von Benno Möhlmann entscheiden, wohin der Weg führen wird. Rauf oder runter?
"Noch keine Aufstiegsmannschaft"
Eine Frage, die allerdings auch die Verantwortlichen im Moment nicht beantworten können - oder wollen. Laut SpVgg-Präsident Helmut Hack stehen die Möhlmänner auch nach 14 Spieltagen noch mitten in der Findungsphase. Weder Fisch noch Fleisch will der 59-Jährige bislang erkannt haben. „Wir sind eben eine Wundertüte", hatte er kürzlich geunkt – und sah sich trotz der Rekordquote von 31 Toren am Derby-Sonntag bestätigt. „Wir sind einfach noch keine Aufstiegsmannschaft."
Trotz der „bitteren" 1:2-Niederlage gegen den Club wirkt der Herr Präsident fast erleichtert, dass jetzt zwangsläufig wieder etwas mehr Realismus im Fürther Umfeld einkehren muss: „Viele haben ja schon vom Aufstieg gesprochen, wir Verantwortliche nicht." Was allerdings nicht heißen soll, seine Fürther würden mit schlotternden Knien in die schwere Hausaufgabe gegen die spielstarken Freiburger am Sonntag (14 Uhr) gehen. „Wir haben vor dem Derby nicht nur ,Hosianna’ gerufen und haben jetzt auch nicht die Hosen voll", erklärt Hack mit einem Hauch von Trotz.
Das Kleeblatt und die Big Points
In die gleiche Kerbe schlägt auch Wirbelwind Ivo Ilicevic. „Ich denke nicht, dass wir jetzt als Außenseiter gegen die Topteams gelten." Vielmehr lautet sein Appell an die Kollegen: „Derby abhaken und jetzt nachlegen." Zweifel sind angebracht. Fürth und Big Points – das passte in der Vergangenheit so gar nicht zusammen. Weiß auch Torhüter Stephan Loboué: „Keine Ahnung warum das nicht klappt, aber es geht ja schon seit Jahren so." Krischan Kaufmann
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