Haare ab bei Hamann & Co.
BAMBERG - Basketball: Bauermänner fahren "als Einheit" und bester Laune nach Peking. Dickes Dankeschön mit Tränen für die Bamberger Fans. "Einzigartige Unterstützung."
Mit bester Laune und modischer Kurzhaarfrisur fliegen die deutschen Basketball-Nationalspieler heute nach Peking zu den Olympischen Spielen. Das 19-köpfige Team muss wegen des Streiks allerdings in verschiedenen Jets reisen. Die Mannschaft um die Superstars Dirk Nowitzki und Chris Kaman hebt heute um 17.20 Uhr von Frankfurt aus ins Reich der Mitte ab, zwei Stunden später startet der Trainer- und Betreuerstab um Dirk Bauermann von München aus nach China.
Die Vorfreude auf das sportliche Weltereignis ist bei den Korbjägern riesengroß und geht selbst abgebrühten Profis gefühlsmäßig tief unter die Haut. Nach einem 78:67- Pflichtsieg über das zweitklassige Finnland bei der Olympiageneralprobe versagte selbst Dirk Bauermann die Stimme. Unter Tränen bedankte sich der Erfolgscoach per Hallen-Mikrofon bei den über 6000 begeisterten Zuschauern in Bamberg für den „Riesenabend“ und die „einzigartige Unterstützung“.
Komplimente von Bauermann an Bamberger Macher
Vor allem an Wolfgang Heyder, den Manager der Brose Baskets, und sein Organisationsteam verteilte der Bundestrainer Komplimente: „Das war eine ergreifende Verabschiedung zu Olympia. In nicht einmal einer Woche Vorbereitungszeit haben sie einen außergewöhnlichen Kraftakt professionell und problemlos gestemmt.“
Unter den deutschen Korb-Riesen ist die Identifikation mit der Nationalmannschaft gewaltig. Ohne Ausnahme ließen sich alle vom Bamberger Urgestein Steffen Hamann die Haare abschneiden. „Das ist unser Statement“, verriet der gebürtige Ochsenfurter Robert Garrett von den Brose Baskets, „wir sind eine Einheit.“ Selbst Dirk Nowitzki ließ Federn. „Auch wenn es bei ihm nicht gerade hübsch aussieht“, lästerte Hamann über seinen Zimmerkollegen im Olympischen Dorf.
Bei aller Hochstimmung vergessen die deutschen Olympioniken auch nicht ihre verletzten Mannschaftskameraden Ademola Okulaja und Mithat Demirel. „Wir werden in Peking für die beiden spielen“, unterstrich Bauermann, „Sie haben zwölf Jahre lang ihre Knochen für das Team hingehalten. Das sind wir ihnen schuldig.“ Der Coach setzt sich auch noch einmal für Nowitzki als deutschen Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier ein: „Er ist die Idealbesetzung, ein untadeliger Sportsmann und ein Vorbild für die Jugend.“ WH