Gute Nachricht: Bosch macht neues Werk auf
Die Firma investiert 180 Millionen in die Produktion von Großgetrieben für Windanlagen – in Schweinau entstehen 360 neue Jobs.
NÜRNBERG In Krisenzeiten wie diesen lässt sich Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nicht lange bitten, bei so einem Anlass den Festredner zu geben: Am kommenden Mittwoch wird an der Nürnberger Dieselstraße eine nagelneue Fabrik eingeweiht! Die Firma Bosch-Rexroth hat 180 Millionen Euro investiert, um bis zu 20 Tonnen schwere Großgetriebe für Windkraft-Anlagen zu produzieren.
Dass in der gigantischen Halle in Schweinau insgesamt 360 neue Arbeitsplätze entstehen, ist auch das Ergebnis zäher Verhandlungen zwischen der Bosch-Spitze und der Nürnberger IG Metall im Juli 2007. In langen Nachtsitzungen einigte man sich damals nicht nur über die Schaffung der 360 neuen Jobs. Sondern auch über eine Standort- und Beschäftigungs-Sicherung bis Ende 2013 für die bestehenden 2500 Bosch-Arbeitsplätze in Nürnberg. Ein Vertrag, der sich angesichts der aktuellen Situation als sehr wertvoll erweist – zumal er weitere Investitionen von rund 100 Millionen Euro einschließt.
Die Zahl der Lehrstellen wächst um 20 Prozent
Nürnbergs IG Metall-Chef Jürgen Wechsler brachte seine hohe Anerkennung für Bosch und Rexroth zum Ausdruck: Alle Vereinbarungen zum Aufbau des neuen Standortes seien eingehalten worden, alle Investitionen planmäßig umgesetzt. Schon jetzt seien 270 Arbeitsplätze geschaffen worden.
Darüber hinaus wird die Zahl der Lehrstellen um 20 Prozent auf 60 pro Jahr erhöht und eine unbefristete Übernahme nach der Ausbildung garantiert. Noch heuer sollen rund 350 Getriebe in Schweinau ausgeliefert werden.
Investitionen in die Windkraft machen für Bosch auch in der Krise Sinn: Eine Studie des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) erwartet für das Jahr 2020 bei Windenergie-Anlagen einen weltweiten Umsatz von rund 82Milliarden Euro – rund ein Viertel davon könnten deutsche Firmen realisieren, so die Studie. Deutsche Unternehmen hätten zurzeit bei der Umwelt-Technik einen mehrjährigen Entwicklungs-Vorsprung.
W. Vennemann