Gutachter stufte Mollath als ungefährlich ein

Ein Gutachter hat dem möglicherweise zu Unrecht in die Psychiatrie eingewiesenen Gustl Mollath bereits vor fünf Jahren Normalität bescheinigt.
Passau - Der Leitende Arzt der Allgemeinpsychiatrie des Bezirkskrankenhauses Mainkofen, Hans Simmerl, habe den heute 56-Jährigen im Jahr 2007 als „psychopathologisch unauffällig und geschäftsfähig“ eingestuft, berichtet die „Passauer Neue Presse“ (Dienstagausgabe). Simmerls Gutachten sei jedoch von einem anderen Sachverständigen „zerpflückt“ worden, so dass Mollath letztlich nicht auf freien Fuß kam. Mollath, der Schwarzgeld-Geschäfte bei der Hypovereinsbank angeprangert hatte, ist seit 2006 wegen angeblicher Gemeingefährlichkeit in der Psychiatrie Bayreuth untergebracht. Der Fall ist brisant, weil die Schwarzgeld-Vorwürfe offensichtlich stimmen. Für das Landgericht Nürnberg waren sie aber Teil eines „paranoiden Gedankensystems“.