Gut so: Diese Demo blieb friedlich!
Rund 1100 Menschen folgten dem Aufruf des „Soli-Komitee gegen Rechts“ – weitere Aktionen sind geplant
NÜRNBERG/FÜRTH Rund 1100 Menschen folgten am Samstag dem Aufruf des „Soli-Komitee gegen Rechts“ und zeigten bei Demonstrationen in Nürnberg und Fürth Flagge. Anlass war zum einen der 65. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, zum anderen die brutale Prügel-Attacke des Neonazis Peter R. gegen den 17-jährigen Birol B.* im U-Bahnhof Plärrer.
Während sich in Fürth gerade einmal 70 Demonstranten einfanden, zogen in Nürnberg über 1000 Menschen – unter ihnen Autonome, türkische und kurdische Gruppen und Organisationen sowie Vertreter von Gewerkschaften – vom Aufseßplatz über die Wölckern-, Landgraben- und Gibitzenhofstraße zum Plärrer und von dort aus weiter zum Jakobsmarkt. Hier, in unmittelbarer Nähe zum Polizeipräsidium Mittelfranken, kritisierten die Demonstranten vor allem die Informationspolitik der Polizei, der vorgeworfen wird, der Öffentlichkeit über Tage verheimlicht zu haben, dass der Täter dem rechten Spektrum zuzuordnen ist.
Für die „irreführende Desinformationsstrategie“ solle sich die Polizei entschuldigen, forderte die Linke-Stadträtin Eylem Gün. Die Vorwürfe wurden von der Polizei bereits mehrfach zurückgewiesen.
Die Proteste verliefen – bis auf wenige Ausnahmen – friedlich: Sieben Versammlungsteilnehmer wurden vorläufig festgenommen. Drei davon konnten als Tatverdächtige von Straftaten im Zusammenhang mit dem am 1. Mai stattgefundenen Aufzug der „Initiative Neue Arbeiterinnen“ identifiziert werden. Alle wurden inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Für den 29. Mai hat das Soli-Komitee wieder zu einer Demo aufgerufen: um 12 Uhr am Fürther Hauptbahnhof, um 14 Uhr am Nürnberger Plärrer.
kes
*Name geändert
- Themen:
- Demonstrationen
- Polizei