Güterzug ungebremst unterwegs: Unglück verhindert
Schwarzenfeld (dpa/lby) - Ein Güterzug ist ungebremst durch die Oberpfalz gerollt - einen Unfall gab es wegen der schnellen Reaktion mehrerer Fahrdienstleiter entlang der Strecke aber nicht. Die Bundespolizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Es handelte sich um einen Zug eines privaten Unternehmens.
Ein Sprecher der DB Netz, die die Schienen-Infrastruktur zur Verfügung stellt, sagte am Dienstag, die Fahrdienstleiter hätten innerhalb weniger Minuten die Signale an der Strecke so eingestellt, dass der Güterzug freie Fahrt hatte und keine anderen Züge auf die Strecke fuhren. Zuvor hatte der "Münchner Merkur" über den Vorfall vom 22. August berichtet.
Einem Polizeisprecher zufolge war der Güterzug vom tschechischen Eger in Richtung Wiesau (Landkreis Tirschenreuth) gefahren. Als die Lokführer den Zug nicht stoppen konnten, sei dieser ungebremst weitergerollt, bis er bei Schwarzenfeld (Landkreis Schwandorf) stehen blieb.
Der Bahnsprecher sagte, die zwei Lokführer des Güterzuges hätten vor dem Bahnhof Wiesau bemerkt, dass sie den Zug nicht bremsen können und die Fahrdienstleiter darüber informiert. Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung habe Ermittlungen aufgenommen. Ein solcher Vorfall sei extrem selten. Ein Bahnexperte, der nicht genannt werden wollte, ging von einem handwerklichen Fehler aus und vermutete menschliches Versagen.