Günstige Wohnungen und Bezahlung sollen mehr Pfleger bringen

München (dpa/lby) - Eine spezielle Wohnungsvermittlung für Menschen in Sozial- und Gesundheitsberufen soll mehr Pflegekräfte nach Bayern locken. Der Freistaat will 54 000 Euro investieren, "um diesen Arbeitnehmern Wohnraum zu angemessenen Preisen zu vermitteln", wie das Kabinett am Dienstag beschloss. Die Einrichtung soll ihren Sitz in Dachau bei München haben. Auch beim Bund will sich die Staatsregierung dafür einsetzen, dass die steuerlichen Regeln so geändert werden, dass Pflegekräfte günstiger an Wohnungen kommen. Zudem möchte die Staatsregierung, dass Tarifverträge in der Langzeitpflege flächendeckend gelten und die Menschen besser bezahlt werden.
Der Bedarf an Fachkräften in der Pflege steigt nach Angaben des Gesundheits- und Pflegeministeriums zwar ständig. Wie viele Pflegekräfte aber genau gebraucht werden, wird aber erst ermittelt.
Die Staatsregierung vereinbarte ferner, das Landespflegegeld fortzuführen. Pflegebedürftige ab Pflegegrad zwei bekommen seit knapp anderthalb Jahren in Bayern auf Antrag pro Jahr 1000 Euro, mit dem sie sich selbst oder Pflegekräften Gutes tun können. Rund 340 000 Menschen haben diese Finanzspritze den Angaben nach bisher erhalten. Zudem soll ein "Bündnis für Fachkräftenachwuchs in der Langzeitpflege" gegründet werden, in dem unter anderem Kostenträger und die Vereinigung der Pflegenden in Bayern sein sollen.