Gsell-Villa verkauft!
NÜRNBERG Jetzt ist Tatjana Gsell (39) auch noch ihre Luxus-Villa in Erlenstegen los! Freiwillig hat sich die schrille Witwe davon allerdings nicht getrennt. Die Immobilie wurde am Freitag im Amtsgericht zwangsversteigert.
1,22 Millionen Euro legte der neue Eigentümer auf den Tisch. Eines war von Anfang an sicher: Tatjana Gsell sieht von dem Erlös keinen einzigen Cent. Die Villa (amtlicher Schätzwert 1,05 Millionen) war bis unters Dach mit Hypotheken belastet – und die Gläubiger, sowohl Banken als auch Privatpersonen, stehen bei ihr Schlange. Das Geld wird unter ihnen aufgeteilt. Vor ein paar Monaten schien das Ding schon gelaufen. Tatjana Gsell hatte mit Vanessa Axtmann, Tochter von Multi-Unternehmer Siegfried Axtmann, eine ernsthafte Kaufinteressentin gefunden. Doch der Deal über 1,1 Millionen platzte. Zu undurchsichtig war die finanzielle Lage bei Tatjana Gsell.
Vanessa Axtmann saß auch gestern beim Zwangsversteigerungstermin in der vordersten Reihe – und machte das erste brauchbare Angebot: 550.000 Euro. Nach Ablauf der üblichen 30-Minuten-Frist begann dann aber ein gnadenloser Bieter-Wettbewerb. Als auch Schönheitschirurg Dr. Jens B. einstieg, war klar, dass die Gsell-Villa nicht zum Schnäppchen-Preis zu bekommen ist. Dr. B. ist einer der beiden Ärzte, die in der Villa eine angemietete Klinik betreiben.
Als Vanessa Axtmann bei 990.000 Euro die Segel strich, wurde Immobilienhändler Ralf P. erst richtig warm. Er lieferte sich mit Dr. B. eine regelrechte Schlacht – und erhielt den Zuschlag für 1,22 Millionen Euro. Tatjana Gsell, die wieder einmal einen neuen Freund hat, verabschiedete sich mit der Zwangsversteigerung vom letzten Teil ihres geerbten Vermögens. Schönheitschirurg Franz Gsell, in dessen Unglücks-Tod Tatjana verwickelt war und auch ein halbes Jahr hinter Gittern saß, hatte ihr nicht nur die mondäne Villa hinterlassen. Zum Erbe gehörte auch Barvermögen von rund einer Million Euro, zwei Eigentumswohnungen, eine Witwenrente und die Mieteinnahmen der Klinik. Ohne einen Finger zu krümmen, kassierte Tatjana Gsell dadurch rund 12.000 Euro im Monat. Das viele Geld verpulverte sie innerhalb weniger Jahre.
Um wieder flüssig zu werden, musste sie zusätzlich die Villa mit Hypotheken belasten. Gleichzeitig versuchte sie verzweifelt, die Immobilie auf eigene Faust zu verkaufen. Doch ihre Forderung von rund zwei Millionen Euro war allen Interessenten viel zu hoch.
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