Grüner Hügel ohne Festspiele: Denkwürdiger 25. Juli

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten beginnen an diesem 25. Juli auf dem Grünen Hügel von Bayreuth keine Richard-Wagner-Festspiele.
von  dpa
Katharina Wagner. Foto: Nicolas Armer/dpa
Katharina Wagner. Foto: Nicolas Armer/dpa © dpa

Bayreuth - Zum ersten Mal seit Jahrzehnten beginnen an diesem 25. Juli auf dem Grünen Hügel von Bayreuth keine Richard-Wagner-Festspiele. Die Corona-Pandemie hat Deutschlands bekanntestem Opern-Festival einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Doch ganz ohne den Meister müssen die Wagnerianer auch in diesem Jahr nicht auskommen. In der Villa Wahnfried, dem früheren Wohnhaus Richard Wagners, veranstalten die Festspiele am Samstag ein Konzert mit den Bayreuther Sängerstars Camilla Nylund und Klaus Florian Vogt, das von Musikdirektor Christian Thielemann dirigiert wird und live auf BR-Klassik übertragen werden soll.

Außerdem gibt der dänische Komponist und Performance-Künstler Simon Steen-Andersen mit seiner Video-Produktion "The Loop of the Nibelung" ganz neue Einblicke in das Festspielhaus. Sie soll vom 28. Juli an unter anderem auf der Homepage der Bayreuther Festspiele zu sehen sein. BR und Festspiele kündigten eine "audiovisuelle Erkundung des mythischen Bayreuther Festspielhauses und des Werks von Wagner" an.

Die Festspiele erleben turbulente Zeiten - und das nicht nur wegen Corona. Festspielchefin Katharina Wagner fällt noch voraussichtlich bis zum Herbst krankheitsbedingt aus. Der ehemalige Geschäftsführer der Festspiele, Heinz-Dieter Sense, vertritt sie bis dahin kommissarisch.

Und auch die millionenschwere Sanierung des Festspielhauses, die nach wie vor nicht über den ersten Bauabschnitt hinausgekommen ist, treibt die Verantwortlichen um. Für diesen Donnerstag hatten sich nach Angaben der Bayreuther Geschäftsführung Mitglieder des Haushaltsausschusses des Bundestages angekündigt, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Die Kosten für die gesamte Sanierung werden auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt. 30 Millionen hat der erste Bauabschnitt gekostet, bei dem es vor allem um den Brandschutz ging.

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