Grüne Welle in Nürnberg?

Kleiner Aufwand, große Wirkung: »Orinoko« sorgt für fließenden Verkehr. Die „Operative Regionale Integrierte und Optimierte Korridorsteuerung“ also, soll für einen staufreien Verkehrsfluss sorgen.
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Obwohl es im verkehrsfreundlichen Nürnberg „nicht viel zu verbessern“ gibt, wie Experten anmerken, sollen Staus, wie hier am Plärrer, dank „Orinoko“ bald der Vergangenheit angehören.
Klaus Schillinger Obwohl es im verkehrsfreundlichen Nürnberg „nicht viel zu verbessern“ gibt, wie Experten anmerken, sollen Staus, wie hier am Plärrer, dank „Orinoko“ bald der Vergangenheit angehören.

Kleiner Aufwand, große Wirkung: »Orinoko« sorgt für fließenden Verkehr. Die „Operative Regionale Integrierte und Optimierte Korridorsteuerung“ also, soll für einen staufreien Verkehrsfluss sorgen.

NÜRNBERG Nicht zu klein, nicht zu groß – Nürnberg ist eine Stadt „mit überschaubaren Verkehrsproblemen“, sagt Ulf Jung vom Dresdner Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme. Ideale Voraussetzungen, um hier ein neuartiges Verkehrssteuerungs-System zu entwickeln. Das soll bald für weitgehend reibunglosen, staufreien Verkehrsfluss sorgen.

„Let me sail, let me sail, let the orinoco flow“, besang Pop-Star Enya 1988 einen der größten lateinamerikanischen Flüsse. Ab Mitte April dürfen auch die Nürnberger über den „Oriniko“ gleiten. Hinter dem exotischen Namen verbirgt sich freilich kein Urwald-Strom, sondern eine „Operative Regionale Integrierte und Optimierte Korridorsteuerung“, kurz: ORINOKO.

Das Gemeinschaftsprojekt der Stadt Nürnberg, dem Fraunhofer-Institut, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Siemens, der SSP Consult, der Multimedia-Netzwerk-Organisation Stühler (MNO) und der Nürnberger Taxi-Zentrale lief 2005 an – und wird nun in einem halben Jahr zu Ende gebracht.

In einem Monat endet die Phase der Datenerhebung. „Dann wird scharf geschaltet“, kündigt Christian Korda vom städtischen Baureferat an. „Orinoko“ muss sich in der Praxis bewähren. Das mit einem Etat von immerhin etwa vier Millionen Euro finanzierte Projekt setzt auf spürbare Verbesserungen – dank äußerst kostengünstiger Kontrollmechanismen.

Das steckt dahinter:

An drei Kreuzungen in Langwasser und am Mögeldorfer Plärrer haben die Orinoko-Planer insgesamt zehn Kameras installiert. „Das sind ganz normale, billige Webcams“, betont Korda. Sie übertragen das Bildmaterial im Gegensatz zu aufwändig verkabelten Induktionsschleifen per Funk an die Verkehrsleitzentrale am Messezentrum. Dort fließen auch Daten zusammen, die alle 500 mit dem Satellitensystem GPS ausgerüsteten Nürnberger Taxis regelmäßig und vollautomatisch versenden.

Die Experten in der Zentrale können dann umgehend die Daten auswerten und – per Hand oder automatisch – die Ampelschaltungen steuern. Gerade der eher geringe Aufwand macht Orinoko interessant für andere Großstädte. So seien auch die Berliner Verkehrsplaner hellhörig geworden, berichtet Korda.

Und wie profitieren staugeplagte Nürnberger Autofahrer von Orinoko? „Bei uns sind Verbesserungen ohnehin schwierig“, gesteht Korda. Weil sich eben dank der bestehenden Induktionsschleifen der Verkehrsfluss in der Noris „auf hohem Niveau“ bewege (s. Umfrage unten). Aber: „Zu verbessern gibt’s immer was“, sagt der Verkehrsplaner.

StW

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