Grüne: Kritik an "Nebelfahrt" in Schulen während Corona
München (dpa/lby) - Die Landtags-Grünen haben den Corona-Fahrplan der Staatsregierung für Bayerns Schulen kritisiert. Die flächendeckenden Schulschließungen im März seien zwar nach Ansicht der Fraktion richtig gewesen, sagte die Abgeordnete Gabriele Triebel am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags. "Ab Ostern hätte die Nebelfahrt ein Ende haben müssen. Wir hätten hier klarere Ansagen für die Schulen gefordert", kritisierte sie.
Kinder aus sozial schwachen Familien, die von einer Notbetreuung hätten profitieren können, habe die Staatsregierung zu wenig im Blick gehabt. Auch eine jüngst von Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) angekündigte Initiative zur Bereitstellung von digitalen Endgeräten, die alle Schüler von den Schulen ausleihen können, ist Triebel zufolge zu spät gekommen.
Der FDP-Abgeordnete Matthias Fischbach gab im Ausschuss zu bedenken, dass Wartung und Pflege der versprochenen technischen Geräte noch lückenlos sichergestellt werden müssten. Auch für den Umgang mit älteren und der Corona-Risikogruppe zuzuordnenden Lehrern brauche es klarere Bestimmungen.
Piazolo betonte, dass die voraussichtlichen Übertrittsquoten an die weiterführenden Schulen trotz Corona "wenn wir uns die Zahlen anschauen sehr vergleichbar mit den Vorjahren" seien. Zu Beginn des neuen Schuljahres solle es außerdem besondere Förderangebote geben, um gezielt Schülern zu helfen, die durch die Corona-Einschränkungen Lernrückstände zu verzeichnen hätten.