Großfahndung: Oma Johanna (83) verzweifelt gesucht

Heimbewohnerin wie vom Erdboden verschluckt: Polizei und Suchmannschaften stellten das August-Meier-Heim in der Regensburger Straße komplett auf den Kopf.

NÜRNBERG Eine Bewohnerin (83) des Alten-und Pflegeheims „August Meier“ in der Regensburger Straße hat einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften ausgelöst. Die betagte Dame war am frühen Freitagabend spurlos verschwunden.

Zunächst suchten Bedienstete des Seniorenheims den gesamten Gebäudekomplex und die nähere Umgebung ab. Als sie nicht weiterkamen, wurden mitten in der Nacht die Polizei eingeschaltet und Suchhunde des BRK eingesetzt. Doch von Johanna S. gab es weiterhin keine Spur. Nach dem Sonnenaufgang wurden die Suchmaßnahmen weiter ausgedehnt, auch auf das umliegende Waldgebiet. Ohne greifbares Ergebnis.

Massive Austrocknungs-Erscheinungen

Erst eine erneute systematische Durchsuchung des Gebäudekomplexes löste das Rätsel. Ein BRK-Gruppenführer entdeckte die Vermisste in einem schwer zugänglichen und bereits stillgelegten Versorgungsschacht. Wie die gebrechliche Frau aus eigener Kraft dorthin gelangen konnte, ist nicht nachvollziehbar.

Nach Angaben des Einsatzleiters musste Johanna S. noch an Ort und Stelle notärztlich versorgt werden. Sie hatte mehrere Verletzungen, unter anderem ein stark blutende Platzwunde am Kopf, und zeigte massive Austrocknungs-Erscheinungen (Dehydration). Nach der Erstbehandlung, wodurch sich ihr Befinden deutlich verbesserte, konnte sie nur mit erheblichem Aufwand aus dem Schacht geborgen werden. Danach wurde sie von den Rettungssanitätern ins Klinikum-Süd gebracht. Ihr Zustand, so hieß es gestern Mittag, hat sich inzwischen wieder weitgehend normalisiert. Sie wird allerdings zur Beobachtung noch einige Tage im Krankenhaus verbringen müssen. hr