Großer TV-Auftritt für die Forchheimer Chaos-Kicker

Schlechteste Mannschaft Deutschlands bei Kerners ZDF- Jahresrückblick. Kahn und Lehmann bringen Überraschung mit.

FORCHHEIM Im Vergleich zum katastrophalen Saisonstart hat sich einiges zum Positiven gewendet bei den Kreisklasse-Kickern von Germania Forchheim: Mehr Tore, weniger Gegentore, ja sogar ein kleiner Zuschauerboom ist zu verzeichnen. „So zehn mehr werden’s schon sein im Schnitt“, bestätigt Vorstand Lothar Walenta. Kein Wunder – schließlich haben die „Germanisten“ ihren katastrophalen Saisonstart mit 0:119 Toren in fünf Spielen zur Winterpause in ein sattes 4:334 verwandelt.

Dass der traditionsreiche FC Germania 08 zuweilen mit Spott und Häme überzogen wird, ärgert Walenta nicht besonders. Schließlich ist das strahlende Schlusslicht der Kreisklasse Erlangen/Pegnitzgrund berühmt geworden: Nach einem AZ-Bericht über die sensationelle Minus-Bilanz stehen im Vereinsheim die Telefone nicht mehr still. Kamerateams tauchten auf am Sportplatz in der Bayreuther Straße 82 b. Fan-Trikots gehen weg wie warme Semmeln. Und an diesem Sonntag sind zwei Germanisten – Boss Walenta und Torhüter Robert „Wuschel“ Seidel – Primetime-Gäste im ZDF: bei Johanes B. Kerners Jahresrückblick „Menschen 2008“.

„Was da genau passieren soll, wissen wir nicht“, gesteht Walenta. Die AZ schon: „Wenn wir schon Jens Lehmann und Oliver Kahn gemeinsam in der Sendung haben, sollten wir versuchen, den Jungs von Germania Forchheim zu helfen“, kündigt Sportexperte Kerner an. Und orakelt in Richtung Wuschel: „Germania ist die schlechteste Fußballmannschaft Deutschlands mit dem bemitleidenswertesten Torwart Deutschlands – Lehmann und Kahn werden sich ein bisschen was ausdenken für ihn.“

Obwohl das eigentlich gar nicht mehr nötig wäre: „Vor einigen Monaten ist Torwart-Legende Sepp Maier auf uns aufmerksam geworden und wollte helfen“, berichtet Walenta. „Dann aber machte er einen Rückzieher“ – scheinbar hatten sich Liga-Rivalen über das Promi-Engagement beschwert. Statt Maier nahm sich aber Walter Junghans, Torwart-Trainer von Bayern München, Wuschel und Stefan Gebauer, der Nummer Zwei im Forchheimer Tor, an: „Der hat die Jungs einen Nachmittag lang echt gefordert“, erinnert sich Walenta.

Mit Erfolg – eine grandiose Aufholjagd im Tabellenkeller liefert den Beweis: Gegen den Vorletzten TSV Röttenbach/ERH II (den Germanisten mit einem Plus von 297 Toren überlegen) setzte es nur ein 2:7, bemerkt der Vorstand stolz. Das Lob von Kerner, Kahn und Lehmann ist den Germania-Kickern sicher!

Steffen Windschall