Großeinsatz: Polizei jagt Krokodil in Badeweiher

Fahndung mit 5 Einsatzbooten: Zwei Mädchen haben am Freitag ein etwa ein Meter langes Reptil in einem oberpfälzer Weiher gesichtet. Polizei und Wasserwacht starteten einen Großeinsatz. Doch bisher blieb die Suchaktion erfolglos.
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War es ein Kaimann: Dieses Minikrokodil schwamm in einem Münchner  Schaubecken.
Martha Schlüter War es ein Kaimann: Dieses Minikrokodil schwamm in einem Münchner Schaubecken.

PRESSATH - Fahndung mit 5 Einsatzbooten: Zwei Mädchen haben am Freitag ein etwa ein Meter langes Reptil in einem oberpfälzer Weiher gesichtet. Polizei und Wasserwacht starteten einen Großeinsatz. Doch bisher blieb die Suchaktion erfolglos.

Die beiden Mädchen sind sich absolut sicher: Die 15-Jährigen hatten am Freitagabend in einem Gebüsch am Badeweiher von Pressath in der Oberpfalz ein auffälliges Geräusch gehört. Als sie sich näherten, sei nach ihrer Darstellung ein etwa ein Meter langes Krokodil aus dem Gebüsch hervorgekommen, in den Weiher gekrochen und abgetaucht. Das war am Freitag um 21 Uhr. Der beliebte Badesee, eine ehemalige Kiesgrube, liegt im Landkreis Neustadt an der Waldnaab.

Am Samstagmorgen erläuterten die Mädchen der Polizei direkt am Badeweiher noch einmal ihre Beobachtungen. Dass es sich bei dem Tier um einen heimischen Biber gehandelt haben könnte, halten die Schülerinnen für unmöglich: Biber seien ihnen sehr wohl bekannt. "Das haben die beiden Damen absolut ausgeschlossen", sagte Polizeisprecher Thomas Gallei zu einer möglichen Verwechslung. aus. Vielmehr habe das von ihnen beobachtete Tier eine spitze Schnauze gehabt, sei braun-grünlich gewesen und habe über zwei Höcker auf dem Kopf verfügt.

Da die Schilderungen den Polizisten glaubhaft erschienen, wurde der Badeweiher abgesperrt und Kontakt mit einem Reptilienfachmann des Tiergartens Nürnberg aufgenommen. Dabei habe man sich nach dem Verhalten und den Nahrungsgewohnheiten derartiger Reptilien sowie möglichen Gefahren erkundigt, berichtete die Polizei.

Am Samstag startete die große Suchaktion

"Man kann nicht ausschließen, dass solch ein Reptil in heimischer Haltung war und dann von einem Unbekannten ausgesetzt wurde", sagte Polizeisprecher Gallei. Da man für den Nachmittag bei sonnigem Wetter wieder mit Badegästen rechnete, wurde schließlich eine große Suchaktion eingeleitet. Zunächst nahm sich dabei eine Beamtin mit einem Polizeihund das Ufergebüsch vor, ohne aber außergewöhnliche Entdeckungen zu machen.

Anschließend übernahmen die örtlichen Wasserwachten mit fünf Einsatzbooten die Krokodilsfahndung. Mit Paddeln versuchten sie, das mögliche Reptil aufzuschrecken und ans Ufer zu treiben - ohne Erfolg: Als alle Versuche, das Krokodil zu finden, ergebnislos blieben, wurde der Großeinsatz gegen Mittag abgebrochen. In Absprache mit dem Pressather Bürgermeister Konrad Merkl wurde der Weiher schließlich wieder für den Badebetrieb freigegeben.

Der Weiher wurde aber am Wochenende von der Wasserwacht weiterhin beobachtet, „um weiteren verdächtigen Wahrnehmungen sofort nachgehen zu können“. Ausdrücklich lobte die Polizei das Verhalten der Mädchen. Es sei absolut richtig gewesen, sich in diesem Fall an die Polizei zu wenden.

Vor knapp zwei Jahren hatte es in der Region bereits einen ähnlichen Fall gegeben. Im gut 50 Kilometer von Pressath entfernten Schwarzenfeld (Landkreis Schwandorf) suchten Polizei, Feuerwehr und Wasserwacht zwei Tage lang mit Hubschrauber, Booten und Spürhunden nach einem vermeintlichen Krokodil. Auch diese Suche blieb ergebnislos. Anders verlief der bekannte Fall des Kaimans Sammy. Bis das Tier mit den messerscharfen Zähnen im Sommer 1994 aus einem Baggersee nahe Dormagen (Nordrhein-Westfalen) gefischt wurde, hatte Sammy tagelang die Medien in ganz Deutschland beschäftigt.

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