Große Kleinkunst in der Scheune

NÜRNBERG Das Wichtigste zuerst: Schnell Karten kaufen! Für die Scheune. Im Juli. Im 650-Seelen-Dörflein Anwanden. Doch, doch, Sie haben richtig gelesen. Denn regelmäßig pilgern Kleinkunst-vernarrte Nürnberger – darunter auch OB Ulrich Maly und Kulturreferentin Julia Lehner – in das beschauliche Zirndorfer Anhängsel (mit S-Bahn-Anschluss), in den großkotzig betitelten „Kulturpalast“. Der sich allerdings stets als aufgemotzte Scheune herausstellt. Aber: Man soll ja nicht nach dem Äußeren urteilen.
Denn beim inzwischen 12. Kulturpalast Anwanden (zählt man die „WM“-Ausgabe 2010 dazu, ist es sogar der 13.), der heuer vom 8. bis 10. Juli[/INI_3] stattfindet, geht es um die inneren (Kabarett-)Werte: Uta Köbernick, Willi Resetarits (der Ex-Ostbahn Kurti), Ulan & Bator, Pigor & Eichhorn sowie der fränkische Ober-Grantler Matthias Egersdörfer sind Teil des großen Programms in dem kleinen Dorf.
Über 60 ehrenamtliche Helfer organisieren das Kleinkunst-Festival, das 2011, anders als die Jahre zuvor, auf eine Open-Air-Bühne verzichtet. Und auch mit der Bildenden Kunst, die in den Jahren zuvor immer mehr als das Rahmenprogramm lieferte (2010 zum Beispiel mit Thomas May und seinem Grashalminstitut) „werden wir in diesem Jahr pausieren“, erklärt Programmplaner Andreas Radlmaier. Grund dafür ist neben dem Budget auch eine neue Organisations-Struktur – die aber keine Qualitätseinbußen mit sich bringt, wie ein Blick ins Programm zeigt.
Allein: Die Auftrittsdoppelung mit Neuem und Bewährtem, Kabarett-Stars und Sternchen (am Freitag mit Uta Köbernick und Willi Resetarits), am Samstag mit Ulan & Bator und der „Bayern-Premiere“ des neuen Programms von Pigor & Eichhorn – oder am Sonntag das Wort/Musik-Experiment von Egersdörfer & Boxgalopp – bedeutet eben einen leicht vorhersehbaren Andrang auf die nicht eben üppige Kartenzahl.