Grizzlys: Schmitt wirft hin

NÜRNBERG - Krise nach fehlender Starterlaubnis für drei Ringer - die Konsequenzen des ärgerlichen Fauxpas bei Johannis: Sponsoren sind sauer, der Abteilungsleiter flüchtet. "Das ist zu viel für mich." Nachfolger gesucht.

Der Ober-Grizzly hat seinen Hut genommen. Udo Schmitt, langjähriger Abteilungsleiter der Bundesliga-Ringer vom SV Johannis 07, ist nach heftigen Diskussionen um die nicht erteilten Startlizenzen für die Neuzugänge Virag, Horvath und Valentir (AZ berichtete) zurückgetreten. „Das mit den Lizenzen ist meine Schuld“, gibt Schmitt den mehr als ärgerlichen Fauxpas zu.

Lawine von Problemen

Zu spät hatte er die Unterlagen an den Verband abgeschickt. Die Ringer um Tim Schleicher sind ohne Verstärkung chancenlos, der Abstieg aus der Bundesliga ist so „unmöglich zu vermeiden“. Das Versäumnis hat weitreichende Folgen für die Grizzlys: „Die Sache hat eine Lawine von Problemen ausgelöst“, berichtet Schmitt, „sie hat uns unsere Fehler deutlich aufgezeigt.“ Die Grizzlys seien kein Amateurverein mehr, sondern vielmehr eine „kleine Firma“, zu deren Führung der berufstätige Schmitt sich nicht mehr in der Lage sieht. „Das ist zu viel für mich.“

Es wird eng für Johannis, richtig eng. Sponsoren drohen mit Rückzug, ausstehende Verhandlungen sind auf Eis gelegt. „Im Moment ist nicht klar, ob das Geld reicht“, sagt Schmitt, und fordert „meine“ Jungs ein letztes Mal auf: „Wir müssen durchhalten. Denn wenn wir während der Saison zurückziehen, hängen wir mit einer dreijährigen Aufstiegssperre in der Oberliga fest.“ Ein Nachfolger als Abteilungsleiter ist noch nicht gefunden, der Krisenstab tagt nächste Woche. Maja Kolonic