Greuther Fürth: „Mit Meichelbeck mehr Professionalität“
Präsident Helmut Hack über den neuen Mentaltrainer, die Kleeblatt-Zukunft, seine DFL-Kandidatur und sein „gutes Gefühl“ vor der neuen Zweitliga-Sasion
KITZBÜHEL Heute Nachmittag trifft Kleeblatt-Boss Helmut Hack in Kitzbühel ein. der 60-Jährige will sich ein Bild von der Entwicklung der Mannschaft machen und Sponsorenpflege betreiben. Und er kann am Samstag Boris Becker im Schaukampf der Tennis-Oldies gegen Thomas Muster angucken. Vorab plaudert der SpVgg-Boss in der AZ über die Verpflichtung eines Sportpsychologen (Ex-Profi Martin Meichelbeck), über seine DFL-Kandidatur und die Pläne für die neue Saison.
"Martin ist kein Zampano"
Hack über Meichelbeck: Das war ein glücklicher Umstand. Er kommt aus Franken, er hat hier Fußball gespielt, wir kennen ihn als Mensch. Wir müssen ihn bei uns nicht eingewöhnen. Martin ist kein Zampano, der irgendwas schnell beweisen will oder schnellen Erfolg haben muss. Er ist ein sehr feinfühliger Mensch und hat in den letzten Monaten schon einen Draht zu den Spielern entwickelt – und die Spieler zu ihm. Er kennt alles im Verein, es ist eine Fortentwicklung in Sachen noch stärkerer Professionalisierung. Mit seiner Verpflichtung haben wir eine Schippe draufgelegt. Das war keine planlose Sache.
"Ich führe keinen Wahlkampf"
Hack über seine Kandidatur zum Sprecher der Zweitliga-Vereine bei der Deutschen Fußball Liga (DFL), die Abstimmung ist Mitte August: Das ist eine sehr persönliche Geschichte. Ich weiß, dass ich mir einen gewissen Respekt und ein Ansehen in diesem Geschäft erarbeitet habe. Man weiß, dass ich Unternehmer bin, also auch unternehmerisch denken kann. Manager kommen und gehen – da geht es ein Stück weit um Kontinuität. Ich habe mich für die Kandidatur entschieden, aber ich mache bestimmt keinen Wahlkampf oder so. Wenn man Greuther Fürth kennt, dann hat das auch etwas mit mir zu tun – und da muss die Liga wissen, ob sie sich da bei mir gut aufgehoben sieht oder nicht. Es gibt auch andere Kandidaten. Aber es ist wie in der Politik. Da kann von heute auf morgen viel passieren. Ich sehe das sehr locker, ich muss mir nichts mehr beweisen. Für mich ginge die Welt nicht unter, wenn die Sache, aus welchen wahltaktischen Gründen auch immer, anders laufen würde . Bei meiner Wahl wäre ich noch näher am Gesamtpaket Fußball dran. Da, wo Entscheidungen vorbereitet, wo Strategien entwickelt werden. Mein Wissen kommt der DFL, aber auch dem Verein zugute.
"Ich bin völlig entspannt"
Hack über die Profis, die anstehende Saison und den Kitzbühel-Trip: Ich Freude mich drauf, in Kitzbühel die Entwicklung der Mannschaft hautnah miterleben zu können. Vergangene Saison habe ich zu dieser Zeit noch Verhandlungen mit Spielern geführt und Entscheidungen getroffen, die später dann doch nicht gut waren. Das ist heuer anders, die Dinge sind geklärt. Ich hoffe, dass sich innerhalb der Mannschaft personell nichts mehr verändert. Im letzten Winter in Belek war das etwas anders. Da musste nach der Trennung von Benno Möhlmann jeder Stein umgedreht werden. Da war mit Mike Büskens ein neuer Trainer da, der frischen Wind reinbringen sollte – und das auch getan hat. Heute ist alles überschaubar. Wie der Trainer mit der Mannschaft arbeitet, das ist etwas sehr Rundes, der Wille jedes Einzelnen ist spürbar. Willens- und Teambildung sind, neben der individuellen Klasse, die wir zweifelsohne in der Mannschaft haben, einfach okay. Ich bin völlig entspannt und Freude mich auf die neue Saison. Denn ich habe ein gutes Gefühl. Matthias Hertlein