Grenzkriminalität: Bayern und Sachsen fahnden gemeinsam

Ob Autoschieber, Fluchthelfer oder auch Waffen- und Drogenschmuggler: Bayern und Sachsen nehmen Kriminelle in der Grenzregion zu Tschechien gemeinsam ins Visier. Von Plauen aus werden nun die Einsätze koordiniert.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Roland Wöller (CDU, l.), Innenminister von Sachsen, und Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern. Foto: Hendrik Schmidt
dpa Roland Wöller (CDU, l.), Innenminister von Sachsen, und Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern. Foto: Hendrik Schmidt

Plauen - Bayern und Sachsen verstärken mit einer gemeinsamen Koordinierungsstelle den Kampf gegen Kriminalität in der Grenzregion zur Tschechien. Die beiden Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Roland Wöller (CDU) eröffneten dazu am Donnerstag im sächsischen Plauen das Fahndungs- und Kompetenzzentrum (FKZ) "Vogtland". Zusammen mit der Bundespolizei werden dort künftig die Maßnahmen der drei Polizeibehörden zur Bekämpfung der Grenzkriminalität koordiniert.

Zuvor hatten Herrmann und Wöller einen Kooperationsvertrag unterschrieben, der auf einer gemeinsamen Sitzung des bayerischen und sächsischen Kabinetts im Mai dieses Jahres beschlossen worden war. Das Fünf-Punkte-Programm regelt die Zusammenarbeit beim Kampf gegen Betäubungsmittelkriminalität, Kfz-Verschiebung, Schleusung, Menschenhandel und Verstöße gegen das Waffenrecht.

Im Polizeirevier Plauen wurde ein ehemaliges Aktenlager zu einem Büro für das FKZ umgebaut. Jeweils ein Beamter der bayerischen und der sächsischen Landespolizei sowie der Bundespolizei sollen dort die Einsätze in der Region aufeinander abstimmen.

Bayerns Innenminister Herrmann verwies darauf, dass der freizügige Reiseverkehr nicht zu weniger Sicherheit führen dürfe, weil Verbrecher diese Freiheiten für ihre Zwecke nutzten. "Die Menschen in Franken und Sachsen sind sich einig: Ganoven möchten wir möglichst wenig hier haben." Es sei wichtig, den regionalen Herausforderungen im Dreiländereck Bayern-Sachsen-Tschechien Rechnung zu tragen mit einer noch besseren Zusammenarbeit und Koordinierung.

Man habe nun gemeinsam mit der Bundespolizei und der bayerischen Landespolizei eine gute Gelegenheit, von Plauen aus bessere und wirksamere Fahndung zu organisieren, sagte Sachsens Innenminister Wöller. "Wir eröffnen damit einen Prozess, die grenznahe Sicherheitsarchitektur fortzuschreiben und zu verbessern."

Das FKZ "Vogtland" ist die zweite von drei geplanten Einrichtungen dieser Art in Sachsen. Im November hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in Bautzen das FKZ "Ostsachsen" eröffnet. Am 30. August soll in Stollberg im Erzgebirge das FKZ "Mittelsachsen" seinen Betrieb aufnehmen.

Ziel sei es, durch einen Fahndungskorridor entlang der Autobahnen A72, A4 und A17 für mehr Sicherheit im grenznahen Raum zu sorgen. "Wir wollen die Zusammenarbeit in den Landespolizeien und der Bundespolizei noch besser koordinieren, uns gegenseitig bei den Fahndungsmaßnahmen zu unterstützen und damit auch wirksamer Fahndungsdruck auf die Straße bringen", sagte Wöller.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.