Greg Leeb beerbt Peacock
Bonsai-Stürmer zum neuen Kapitän der Ice Tigers bestimmt. Die Kollegen sind total begeistert. „Das Amt ist eine große Ehre.“
NÜRNBERG Während Fußball-Bundestrainer Joachim Löw seit Wochen ein öffentliches Ratespiel um seinen Kapitän veranstaltet (Bayern-Lahm oder doch weiter Bayer-Ballack), hat in Nürnberg der Bandenchef ohne langes Hin und Her die K-Frage bei den Thomas Sabo Ice Tigers geklärt. Andreas Brockmann hat Greg Leeb zum neuen Kapitän der Eishockey-Cracks als Nachfolger von Shane Peacock (verzockte sich beim Vertragspoker) bestimmt. Dabei wird der neue „C“apitano von den „A“ssistenten Björn Barta und Rob Leask unterstützt.
"Kapitän muss kein Poltergeist sein"
„Greg hat es sich redlich verdient. Er ist schon sehr lange in Nürnberg, er ist anerkannt in der Mannschaft und bei den Fans", erklärt Brockmann seine Entscheidung. Leeb, der 2003 von Augsburg nach Nürnberg wechselte, gilt als ein eher ruhiger Zeitgenosse. Auf dem Eis immer engagiert, aber besonnen, am Rande der Bande freundlich, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Für Brockmann ist der 33-Jährige „ein Leadertyp, und man muss als Kapitän auch kein Poltergeist sein“. Ein großes Lob also für den nur 1,71 Meter kleinen Bonsai-Stürmer, dem neuen verlängerten Arm des Trainers. Brockmann: „Wir wissen inzwischen, wie jeder von uns tickt und auf was es ankommt."
Für Leeb ist „das Amt eine Ehre", aber leicht hat er es sich nicht gemacht. Bereits im Mai hatte Brockmann bei dem Kanadier angefragt, ob er sich vorstellen könnte, Tiger-Kapitän zu sein. Der Denkprozess im Hause Leeb dauerte bis in den Sommer, dann folgte nach reiflicher Überlegung das „Ja". Sehr zur Freude des Chefdompteurs, der gestern in der Kabine der Tiger-Meute seine Entscheidung verkündete – und dafür breite Zustimmung erntete.
Vereinstreue wird belohnt
Brockmann: „Sicher, wir haben zum Beispiel mit Ryan Bayda oder Clarke Wilm weitere erfahrene Führungsspieler im Team." Aber, so der Coach, „sie sind neu in Nürnberg, müssen sich noch eingewöhnen". Und sich trotz ihrer NHL-Erfahrung auch erst einmal beweisen.
Das hat Greg Leeb, die stets fleißige Arbeitsbiene, in mittlerweile 387 DEL-Spielen für die Ice Tigers, längst getan, war der Auslöser für Brockmann, sich auf den zweifachen Vater festzulegen: „Es soll auch eine Bestätigung sein und die entsprechende Anerkennung für die Leistungen, die Greg über die vielen Jahre hier erbracht hat.“ Na also, Vereinstreue und Einsatz wird doch belohnt. M. Rupp
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