Grausamer Baby-Mord: 23-Jährige gesteht

Eine 23-Jährige hat ihren Sohn unmittelbar nach der Geburt erschlagen - und die Leiche in ihrer Wohnung versteckt. Die Frau hat gestanden.
Passau – Mit einem ausführlichen Geständnis der
Angeklagten hat am Montag vor dem Passauer Landgericht der Prozess
gegen eine 23 Jahre alte Mutter begonnen, die ihr neugeborenes Baby
erschlagen haben soll. Katharina H. schilderte, wie sie im Mai 2010
im Badezimmer ihrer Wohnung im niederbayerischen Bad Griesbach ohne
fremde Hilfe einen Jungen zur Welt brachte. Anschließend habe sie
dem Neugeborenen in Panik mit einer Zange auf den Kopf geschlagen.
Die 23-Jährige ist wegen Totschlags angeklagt.
Ihre Schwangerschaft hatte die Frau sowohl vor ihrer Mutter als
auch vor dem Kindsvater geheim gehalten. Von ihrem Freund lebte die
gelernte Visagistin damals bereits getrennt.
Die Frau, die einen ersten Sohn im Kindergartenalter hat,
beteuerte vor Gericht, dass sie das zweite Kind haben wollte. Aus
Angst vor der Mutter, bei der ihr erster Sohn lebt, und dem
Ex-Freund habe sie die Schwangerschaft jedoch geheim gehalten. Die
Angeklagte war nach eigenen Angaben während der Schwangerschaft kein
einziges Mal beim Arzt gewesen.
Frau wurde von Geburt angeblich überrascht
Von der Geburt am 14. Mai wurde die junge Frau nach eigenen
Worten überrascht. „Ich dachte, ich hätte noch Zeit“, sagte sie vor
Gericht. Das Kind sei mit der Nabelschnur um den Hals und blauem
Gesicht auf die Welt gekommen. Als ihre Wiederbelebungsversuche
scheiterten, habe sie dem Säugling mit dem Griff einer Kneifzange
zweimal auf den Kopf geschlagen.
Den toten Säugling wickelte die Mutter nach eigenen Worten in ein
Handtuch und versteckte ihn zunächst in ihrer Wohnung und später auf
einem Einödhof im Landkreis Passau. Dort wurde die Babyleiche Monate
später gefunden.
Für den Prozess sind vier Verhandlungstage anberaumt. Das
Verfahren soll voraussichtlich bis Ende Juli dauern.