Gottesdienste und Freitagsgebete wegen Coronavirus abgesagt
München (dpa/lby) - Kirchen, muslimische und jüdische Verbände haben wegen des Coronavirus teilweise Gottesdienste, Freitagsgebete und Veranstaltungen abgesagt. Im Erzbistum München fallen nach eigenen Angaben alle Gottesdienste bis zum 3. April aus. "Sicher wird Einiges nicht so stattfinden können, wie wir es gewohnt sind", räumte auch der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs ein.
Für manche Messen gibt es nun Teilnahmebeschränkungen: Zu den Gottesdiensten im Erzbistum Bamberg und im Bistum Regensburg sollen nicht mehr als 100 Gläubige kommen. "Auf jeden Fall ist auch in den Kirchen eine hohe Dichte zu vermeiden", teilte das Bistum Augsburg mit. "Das kann bedeuten, dass im äußersten Notfall keine weiteren Mitfeiernden mehr Einlass finden können."
Die Bischöfe von Würzburg und Passau entbanden von der Sonntagspflicht, dort sollen Gottesdienste grundsätzlich weiterhin stattfinden. Im Bistum Eichstätt und Augsburg sind alle größeren Veranstaltungen mit Ausnahme von Messen bis zum 19. April abgesagt.
"Wir werden wie bisher Gottesdienste anbieten und dabei auf größeren Sitzabstand achten", teilte die evangelisch-lutherische Landeskirche mit. Die Einsetzung von Pfarrern in ihr Amt, die Einführung von Dekanen und Einweihungen sollen aber verschoben werden.
Die Katholische Kirche sucht vielerorts nach neuen Terminen für Kommunionen, Firmungen oder Kindergottesdienste. Schon seit Wochen wurden vielerorts die Weihwasserbecken geleert. Auch beim Abendmahl gibt es Konsequenzen: Es könne auch nur das Brot gegessen werden, teilte der Landeskirchenrat der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern mit.
Risikopatienten sollen lieber zuhause beten, hieß es von Seiten der Kirchen. Auf der Homepage der Diözese Würzburg steht ein "Gebet für Betroffene und andere", das Bistum Regensburg will die Messe aus dem Regensburger Dom bis Ostersonntag live im Internet übertragen. "Wir planen bereits, die Kar- und Osterliturgie aus Passau live zu übertragen, damit möglichst viele gefahrlos die Gottesdienste mitfeiern können", erklärte das Bistum Passau.
In vielen Moscheen in Bayern fielen die Freitagsgebete aus. Für den Zentralrat der Muslime soll diese Regelung mindestens bis Ende März gelten. Die Islamische Gemeinde in Nürnberg empfiehlt zudem, einen eigenen Gebetsteppich zu verwenden. Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern sagte Synagogenführungen und Veranstaltungen ab.
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