Gostenhof: 55.000 Quadratmeter Platz für neue Ideen
Nach dem Umzug des Containerbahnhofs in den Nürnberger Hafen wird die Fläche an der Austraße frei.
NÜRNBERG „Das ist ein großer Tag für Gostenhof“, sagt SPD-Stadtrat Theo Agathagelidis. Der Betreuer für den Stadtteil blickt auf die großen Kräne im Nürnberger Hafen. Sein Viertel ist fünf Kilometer Luftlinie entfernt und trotzdem ganz nah. Denn mit der Eröffnung des neuen Güter-Terminals im Hafen wird der Containerbahnhof in der Austraße in Gostenhof Ende des Jahres geschlossen.
„Dann fahren hier 700 Lastwagen weniger am Tag. Vor allem nachts war der Lärm unerträglich“, rechnet der SPD-Stadtrat vor. Und hofft, dass künftig auch die Luft in Gostenhof besser wird, weil die Dreckschleudern mit ihren rußenden Dieselmotoren an den Stadtrand verbannt werden.
Auch OB Ulrich Maly (SPD) lobt den „Befreiungsschlag" für Gostenhof. „Wir müssen den Schwerverkehr bündeln. Die Lastwagen müssen schnell durch die Stadt kommen“, sagt er. Deshalb sei es auch so wichtig, dass der Frankenschnellweg ausgebaut werde. Das neue Güterzentrum biete die Chance, dass künftig mehr Güter auf der Schiene transportiert werden. „Das Elektromobil im Güterverkehr ist die Eisenbahn", merkt Bayerns Bahn-Chef Klaus-Dieter Josel an.
Bahn-Werkstatt sichert bis zu 500 Jobs
Auf dem 55.000 Quadratmeter großen Areal (etwa so groß wie sieben Fußballfelder) an der Austraße soll eine Werkstatt für S-Bahnen und andere Nahverkehrszüge entstehen. Wenn 2013 das S-Bahn-Netz in der Region komplett ausgebaut ist, werden die Fahrzeuge in Nürnberg gewartet. Die Werkstatt wird Ende 2012 fertig sein. Insgesamt investiert die DB Regio in die großen Hallen, in denen auf sechs Gleisen Züge und Lokomotiven überholt werden, rund 65 Millionen Euro. Damit werden auch 450 bis 500 Arbeitsplätze in Nürnberg gesichert.
Die Arbeiten in der Werkstatt finden vor allem in der Nacht statt, wenn die S-Bahnen nicht unterwegs sind. Die Gostenhofer hoffen nun, dass die Bahn für optimalen Lärmschutz sorgt. „Besser als die Anwohner mit Lärmschutzfenstern auszustatten, wäre es, wenn die Halle so konstruiert wird, dass sie lärmdicht ist“, sagt Maly. Derzeit verhandle die Stadt mit der Bahn über eine optimale Lösung. „Da die Werkstatt komplett in einer Halle untergebracht ist, dürfte es hier in Gostenhof eigentlich keine Lärmprobleme geben“, gibt Bahnsprecher Franz Lindemair zu Bedenken.
Und noch einen Wunsch hat der Gostenhofer Theo Agathagelidis: „Vielleicht ist es möglich, dass auf einem kleinen Teil des Geländes neue Grünflächen entstehen. Die fehlen in Gostenhof, und wir haben Kindergärten in der Nähe, die dringend Spielplätze brauchen.“ Michael Reiner
Mehr zum neuen Container-Terminal lesen Sie in der Print-Ausgabe der Abendzeitung Nürnberg vom 16. Dezember.
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