Glühwein-Preiskrieg: Jetzt mischt sich die Politik ein

Die Stadträtin Brigitte Wellhöfer wettert gegen die Plastikbecher von Imbiss-Rebell Altschmied.
NÜRNBERG Die Markthändler reagierten gelassen auf Imbiss-Rebell Peter Altschmied. Doch jetzt mischt sich die Politik ein – und entfacht den Glühwein-Krieg wieder. Denn dass Glühwein-Rebell Peter Altschmied sein heißes Gebräu in der König-/ Ecke Kaiserstraße um bis zu 35 Prozent billiger verkauft als die Kollegen am Hauptmarkt – damit hat Brigitte Wellhöfer, Fraktions-Chefin der Grünen im Rathaus, kein Problem. Wohl aber mit seinen Einwegbechern!
„Herr Altschmied verkauft den Glühwein auf Privatgrund“, räumt Wellhöfer ein. „Natürlich kann ihm die Stadt nicht vorschreiben, Mehrweg-Tassen zu verwenden.“ Aber: „Ich will an sein ökologisches Gewissen appellieren, auf pfand-pflichtiges Geschirr umzustellen.“
Bei Altschmied entscheidet der Kunde: Mehrweg-Tasse oder Plastikbecher
Doch damit beißt sie bei dem Straßenhändler auf Granit: „Ich habe noch ein Kontingent an Mehrweg-Tassen erstanden“, so Altschmied: „Jeder Kunde hat nun die Wahl, ob er seinen Glühwein aus dem Becher oder der Tasse trinken will.“ Umweltbewusste Kunden zahlen dann einen Euro mehr und dürfen das Stiefelchen mit nach Hause nehmen. Ganz aus dem Programm nehmen will er die Einwegbecher aber nicht.
Ohnehin versteht er die Aufregung nicht: „Frau Wellhöfer sollte lieber mal in Fastfood-Läden oder Coffee-Shops schauen“, zürnt er. „Dort wird alles in Einwegbechern ausgeschenkt.“ Wellhöfer hält dagegen: „Das stimmt. Aber man muss dieses Problem nicht noch vergrößern.“ Die Grüne plädiert für Sonderabgaben, die Gastronomen ohne Öko-Gewissen entrichten sollten: „Schließlich kommt der Steuerzahler für die Entsorgung des Plastik-Unrats auf“.StW