Glücksspielsüchtige: Land startet Online-Beratungsplattform

München (dpa/lby) - Über die neue Beratungsplattform "PlayChange" sollen Glücksspielsüchtige künftig schnell und anonym Hilfe bekommen. "Für Glücksspielsüchtige - oder ihre Angehörigen - ist es oftmals eine große Hürde, sich professionelle Unterstützung zu suchen, denn nicht selten schämen sich die Betroffenen für die Krankheit. "PlayChange" soll helfen, diese Hürde zu überwinden", sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) laut Mitteilung über die von ihrem Ministerium und der Landesstelle Glücksspielsucht (LSG) iniziierte Plattform.
Am 15. Juli soll das Angebot starten, über das Nutzer nach anonymer Anmeldung mit Beratern über Mail, Chat oder auch Telefonate in Kontakt kommen können. Huml bezeichnete die Plattform als hilfreiche Ergänzung zum klassischen Beratungsangebot und als "Schritt nach vorne in der Suchtberatung". Außerdem sei das Angebot in der Corona-Pandemie besonders geeignet für eine kontaktlose Erstberatung.
Dem Gesundheitsministerium zufolge zeigen schätzungsweise rund 70 000 Menschen im Freistaat ein als problematisch eingestuftes Glücksspielverhalten. Etwa 33 000 von ihnen leiden demnach unter Glücksspielsucht - einer Abhängigkeitserkrankung, die alle Lebensbereiche massiv beeinträchtigen kann.