Glocken-Zoff in Dingolfing: Streit um ein Lied
Dingolfing - Wenn vom Städtchen Dingolfing die Rede ist, dann meistens im Zusammenhang mit dem Autobauer BMW. Der beschäftigt dort in seinem Werk rund 19.000 Mitarbeiter. Doch momentan ist die Kreisstadt an der Isar wegen eines anderen Themas in aller Munde.
Denn die Party-Band Dorfrocker – ihr Zuhause sind dampfige Bierzelte und schwitzige Ballermann-Discotheken – hat Dingolfing ein eigenes Lied gewidmet. Kein Problem – eigentlich. Würden die Musiker in ihrem Song „Die Glöcknerin von Dingolfing“ nicht die üppige Oberweite einer Dingolfingerin besingen.
„Bei Gejohle und viel Applaus holt sie ihre Glocken raus, es ist so schön, wie sie die Glocken schwingt, ding dong klingelingeling, die Glöcknerin von Dingolfing“, heißt es unter anderem in dem Titel. Die Dorfrocker wollen „nur der Stadt Dingolfing ein Denkmal setzen“.
Zum Lied existiert ein Video, zu bestaunen auf YouTube. Was in dem Filmchen zu sehen ist? Sich in einer Disco zusaufende Dorfrocker und eine Blondine mit krachendem Vorbau.
Geschmacklos oder einfach nur ein cooler Party-Hit? Eher ersteres: Denn das Video und der Songtext erzürnen viele Bewohner Dingolfings, in der Lokalpresse und in den Kommentaren in den sozialen Netzwerken kochen die Emotionen hoch.
„Eine Beleidigung für unser schönes Dingolfing“, ist zu lesen. Aber auch: „Super Lied! Dingolfing soll froh sein, dass sie überhaupt irgendwo erwähnt werden.“ Zumindest außerhalb der Netzgemeinde bleibt die Lage in Dingolfing ruhig – vor allem, weil der Song noch weitgehend unbekannt ist. „Nein, das Lied kenn’ ich nicht“, sagt Bürgermeister Josef Pellkofer.