Getötete Babys: Sechs von ihnen hätten leben können
Wallenfels - Fünf Tage nach dem Fund mehrerer Babyleichen in einem Haus in Oberfranken gab es am Dienstag erste Antworten auf die Frage nach den Todesumständen der Neugeborenen.
Nach den Untersuchungen der Gerichtsmediziner wären sechs der getöteten Babys lebensfähig gewesen. Sie wurden jedoch unmittelbar nach der Geburt getötet.
Zwei weitere Babys seien höchstwahrscheinlich nicht lebensfähig gewesen, ergab das vorläufige Obduktionsergebnis.
Ob die sechs Kinder nach der Geburt tatsächlich gelebt haben, sei aber bislang nicht nachzuweisen. Wann die Säuglinge jeweils zur Welt kamen, konnte bei der Obduktion nicht mehr geklärt werden.
Schon zuvor hatten die Ermittler betont, dass die toten Babys stark verwest waren.
Am Samstag hatte die 45 Jahre alte Mutter eingeräumt, einige Säuglinge lebend geboren und dann umgebracht zu haben. Sie sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
Laut Polizei stehen noch weitere rechtsmedizinische Untersuchungen an. So ist beispielsweise die Frage nach der Vaterschaft nach wie vor ungeklärt.
Weitere Untersuchungen zur Todesursache sowie DNA-Abgleiche sollen in den kommenden Wochen durchgeführt werden.
Am Montag setzten die Ermittler die Spurensicherung in dem Haus in Wallenfels (Landkreis Kronach) fort, in dem sie in einem Abstellraum die sterblichen Überreste der Kleinen gefunden hatten - in Plastiktüten und Handtücher gewickelt.
Geprüft wird auch die Rolle des Noch-Ehemanns der 45-Jährigen. Er ist auf freiem Fuß.
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