Gesucht: die Bayerische Kurzohrmaus

Das Landesamt für Umwelt sucht nach der Bayerischen Kurzohrmaus. Das Tier wurde seit 1961 nicht mehr gesichtet, soll aber wieder heimisch werden.
dpa/lby |
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So sieht sie aus: die Microtus bavaricus.
Richard Kraft/Bayerisches Landesamt für Umwelt/dpa So sieht sie aus: die Microtus bavaricus.

Garmisch-Partenkirchen – Eine äußerst seltene seit über 50 Jahren im Freistaat nicht mehr gesehene Feldmausart soll wieder heimisch werden. Die Bayerische Kurzohrmaus, in der Fachwelt „Microtus bavaricus“ genannt, wurde 1961 bei Garmisch-Partenkirchen entdeckt, danach aber nie mehr wieder gefunden. Doch das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) glaubt, dass am Alpenrand Restbestände des nur zehn Zentimeter langen und 30 Gramm leichten Kleinsäugers leben.

In Garmisch-Partenkirchen wurde am Mittwoch eine Suchaktion für die bedrohte Kurzohrmaus gestartet. Wer eine Feldmaus findet, soll sie bei der Vogelschutzwarte der Behörde abgeben oder abholen lassen. Dann wird festgestellt, ob es eines der seltenen Exemplare ist. „Mit den Ergebnissen der Suche kann anschließend gezielt ein Artenhilfsprogramm für die Bayerische Kurzohrmaus entwickelt werden“, sagte LfU-Präsident Claus Kumutat.


Kleine Augen und versteckte Ohrmuscheln – Die Bayerische Kurzohrmaus:

Sie ist eine Rarität. Ganze 23 Exemplare wurden nach ihrer Entdeckung 1961 gefangen: die Bayerische Kurzohrmaus, genannt „Microtus bavaricus“. Die Eigenständigkeit der Feldmausart gilt laut Bayerischem Landesamt für Umwelt (LfU) durch molekularbiologische Untersuchungen als gesichert. Kopf und Rumpf des Kleinsäugers sind zusammen zwischen 9 und 10 Zentimeter lang, der Schwanz misst bis zu 4 Zentimeter, die Hinterfüße werden 17 Millimeter lang, das Gewicht beträgt zwischen 18 und 28 Gramm.

Die Bayerische Kurzohrmaus unterscheidet sich von anderen heimischen Wühlmausarten durch auffallend kleine Augen und kurze, fast vollständig im graubraunen Fell verborgene Ohrmuscheln. Zudem tragen die Hinterfüße fünf Sohlenschwielen. Der einzige bisher bekannte Fundort in Deutschland liegt am Fuße des Berges Eckbauer bei Garmisch-Partenkirchen. 2004 wurden auch im Rofangebirge im österreichischen Bundesland Tirol einige Exemplare lebend gefangen. Die Bayerische Kurzohrmaus steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten in der Kategorie 0 = ausgestorben oder verschollen.

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